Ein ukrainischer Soldat trägt nahe der Front ein Artilleriegeschoss.
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Ein ukrainischer Soldat trägt nahe der Front ein Artilleriegeschoss.

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USA kündigen Not-Militärpaket für Ukraine an

Seit mehreren Monaten wartet Kiew auf militärischen Nachschub aus den USA. Doch die Republikaner im Repräsentantenhaus blockieren weitere Hilfen. Die US-Regierung kratzt nun Mittel für ein neues Paket zusammen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Nach monatelanger Pause hat die Regierung von US-Präsident Joe Biden ein Not-Hilfspaket mit militärischer Ausrüstung für die Ukraine angekündigt. Bidens Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan, sagte am Dienstag im Weißen Haus in Washington, das geplante Paket habe einen Umfang von 300 Millionen US-Dollar (275 Millionen Euro) und enthalte unter anderem eine große Zahl an Artilleriegeschossen.

"Wird nicht verhindern, dass der Ukraine die Munition ausgeht"

Es speise sich aus Mitteln, die das US-Verteidigungsministerium bei vorherigen Rüstungskäufen durch Verhandlungen eingespart habe. Dadurch sei ein "bescheidener Betrag" verfügbar. Sullivan betonte aber, die neue Munition könne Kiew nur für kurze Zeit helfen. "Sie reicht bei weitem nicht aus, um den Bedarf der Ukraine auf dem Schlachtfeld zu decken, und sie wird nicht verhindern, dass der Ukraine in den kommenden Wochen die Munition ausgeht", sagte er und mahnte: "Der Kongress muss handeln."

Republikaner blockieren langfristige Einigung

Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 hat Bidens Regierung militärische Hilfe in Höhe von mehr als 44 Milliarden US-Dollar (rund 40 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt. Seit Ende Dezember wartete Kiew nun aber schon auf neue finanzielle Zusagen und weitere Waffen und Munition aus den USA. Hintergrund ist eine innenpolitische Blockade im US-Kongress, wo Republikaner weitere Hilfen für Kiew bislang verweigern. Die bisher vom Kongress bewilligten Mittel sind aufgebraucht. Eine langfristige Lösung ist nicht in Sicht.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Selenskyj kündigt nach Raketenangriff Vergeltung an

Unterdessen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Raketenangriff auf seine Geburtsstadt Krywyj Rih Vergeltung angekündigt. "Wir werden dem russischen Staat als Reaktion darauf Verluste zufügen", sagte Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videoansprache. "Sie im Kreml müssen lernen, dass Terror für sie nicht ungestraft bleibt", warnte er. "Nichts wird diese Patienten von ihrem Übel heilen, aber sie werden die Verluste spüren."

Bei dem Raketenangriff auf Krywyj Rih waren am späten Nachmittag zwei Wohnhäuser getroffen und in Brand gesetzt worden. Bis zum Abend bargen die Helfer mindestens drei Tote aus den Trümmern. Weitere 36 Menschen wurde verletzt, unter ihnen sieben Kinder.

Im Audio: Selenskyj droht Russland nach Angriff auf Kriwij Rih

Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Krywyj Rih.
Bildrechte: Dnipropetrovsk Regional Military Civil Administration via Telegram/Handout via REUTERS
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Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Krywyj Rih.

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