500-Euro-Scheine.
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Ein Trio sitzt in Untersuchungshaft, weil sie über eine Million Euro aus einem Geldtransporter in Cham geklaut haben sollen.

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Trio für vorgetäuschten Geldraub angeklagt: Teil der Beute fehlt

Ein Fahrer eines Geldtransporters und zwei Frauen sollen in Cham einen Überfall auf das Fahrzeug vorgetäuscht und mehr als eine Million Euro geklaut haben. Nun wurde Anklage erhoben. Noch immer fehlt ein Teil der Beute.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Nach dem vorgetäuschten Überfall auf einen Geldtransporter in Cham Mitte April dieses Jahres hat die Staatsanwaltschaft Regensburg Anklage gegen drei Angeschuldigte am Landgericht Regensburg erhoben, berichtet die Mittelbayerische Zeitung.

Beteiligten drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis

Ihnen wird gemeinschaftlicher Diebstahl mit Waffen vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Regensburg dem BR bestätigt. Einer von ihnen war der Fahrer des Transporters, er trug bei der Tat einen scharfen Revolver. Die drei Beteiligten sitzen derzeit in verschiedenen bayerischen Gefängnissen in Untersuchungshaft. Ihnen drohen Freiheitsstrafen von 6 Monaten bis 10 Jahren.

Raubüberfall auf Geldtransporter vom Fahrer vorgetäuscht

Mitte April hatte der 55-jährige Fahrer des Geldtransporters die Polizei alarmiert und angegeben, auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Cham ausgeraubt worden zu sein. Da er sich jedoch bei seiner Vernehmung in Widersprüche verstrickte, war schnell klar, dass der Raub vorgetäuscht war und er ihn zusammen mit seiner Lebensgefährtin und deren 28-jähriger Tochter geplant hatte.

Fahrer gab Komplizin Sporttasche mit einer Million Euro

Tatsächlich soll der Fahrer der 28-jährigen Tochter seiner Freundin eine Sporttasche mit über einer Million Euro aus dem Tresorraum des Geldtransporters gegeben haben. Seine Kollegen waren zu dieser Zeit in einem Supermarkt.

Trio räumt Tat ein und beschuldigt sich gegenseitig

Die 28-Jährige soll dann mit der Geldtasche rund 700 Meter zu einem BMW gelaufen sein, der in der Nähe parkte. Darin soll ihre Mutter gewartet haben. Die Drei haben die Tat inzwischen eingeräumt, schieben sich aber gegenseitig die Schuld zu, wer sie geplant und initiiert hat.

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Der Tatort, ein Einkaufszentrum in Cham

128.000 Euro Beute fehlen immer noch

Laut Anklage übergab die 51-jährige Frau noch am Abend des Tattages in einer Tasche über 800.000 Euro an einen unbeteiligten Zeugen, der sich in der Folge bei der Polizei meldete. Rund 86.000 Euro wurden bei den Verdächtigen sichergestellt.

Außerdem konnte die Polizei den größten Teil der Beute an anderen Orten finden. Über 800.000 Euro wurden in mehreren Wohnungen entdeckt. Das Geld hatten die mutmaßlichen Täter bei unbeteiligten Personen versteckt, die davon aber keine Ahnung hatten und auch nicht an der Tat beteiligt waren, so die Polizei. Doch noch immer fehlen rund 128.000 Euro der Beute.

Das Landgericht Regensburg muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Eine Sprecherin des Gerichts hat auf Anfrage den Eingang der Anklageschrift bestätigt. Die Staatsanwaltschaft Regensburg weist darauf hin, dass für sämtliche Angeschuldigte die Unschuldsvermutung gilt.

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