Qualmende Schornsteine des Braunkohlekaftwerk Schkopau
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Qualmende Schornsteine des Braunkohlekaftwerk Schkopau

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UN: Treibhausgas-Emissionen und Temperaturen auf Höchststand

Die Welt steuert auf bis zu 2,9 Grad höhere Temperaturen zu, wenn nicht mehr CO2-Emissionen eingespart werden. Das stellt der aktuelle Emissions-Bericht des UN-Umweltprogramms fest. Die Folgen könnten verheerend sein.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Anderthalb Wochen vor der Weltklimakonferenz in Dubai hat das UN-Umweltprogramm (Unep) einen weiteren Weckruf veröffentlicht: Die Erde bewege sich auf eine gefährliche Erwärmung um etwa drei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu.

Zwar habe es Fortschritte gegeben, seitdem das Pariser Klimaabkommen im Jahr 2015 unterschrieben wurde, so der UN-Bericht "Emissions Gap Report 2023". Dennoch sei die Welt "aufgrund der unzureichenden Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels auf dem besten Weg, in diesem Jahrhundert einen Temperaturanstieg zu erleben, der weit über die vereinbarten Klimaziele hinausgeht." Im optimistischsten Szenario liege die Wahrscheinlichkeit, die Erderwärmung auf die vereinbarten 1,5 Grad zu begrenzen, nur bei 14 Prozent.

Alle Temperatur-Rekorde gebrochen

Allein bis Anfang Oktober wurden 86 Tage mit Temperaturen über 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau gemessen, so der UN-Bericht. Der September war mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 1,8 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau der heißeste jemals aufgezeichnete Monat. Die vergangenen 12 Monate waren im Durchschnitt 1,3 Grad wärmer als in vorindustriellen Zeiten. Und noch ein weiterer Negativ-Rekord wurde verzeichnet: Die globalen Treibhausemissionen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf ein Allzeithoch.

CO2-Einsparungen um 42 Prozent nötig, um 1,5 Grad-Ziel zu erreichen

Wenn die Maßnahmen gegen den Klimawandel auf dem heutigen Niveau fortgesetzt würden, werde die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert auf rund 3 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau steigen. Weltweit müssten die Emissionen bis zum Jahr 2030 um 28 Prozent sinken, um die Erderwärmung auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, so die Autoren des Berichts. Und um das Ziel von 1,5 Grad Celsius zu erreichen, müssten die Emissionen um 42 Prozent sinken.

Energiewende nötig ohne fossile Energien

Wenn sich alle Staaten an das Ziel der "Netto-Null"-Emissionen halten, wäre es noch möglich, die Erderwärmung auf 2 Grad Celsius zu beschränken. Die UN-Autoren fordern deswegen alle Länder vor allem dazu auf, die Energiewende voranzutreiben. Die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas würde mehr als das 3,5-fache des Kohlenstoffbudgets verbrauchen, das zur Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zur Verfügung stehe, und fast das gesamte für das 2 Grad Celsius verfügbare Budget.

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