Unternehmer aus Österreich, steht am Red Bull Ring.
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Folgt nach dem steilen Aufstieg der Absturz? Der Immobilien-Mogul Rene Benko wird zum Rückzug aus dem Konzern gedrängt, den er aufgebaut hat.

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Baustopp bei Galeria-Eigentümer Benko: Wackelt sein Imperium?

Baustopp beim Hamburger Elbtower, Ausstieg von Investor Roland Berger und Berichte über Finanzierungsprobleme seiner Signa-Gruppe - die schlechten Nachrichten für den Wiener Großunternehmer Rene Benko reißen nicht ab. Steht er vor der Entmachtung?

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Geldgeber des österreichischen Unternehmers Rene Benko haben in den vergangenen Tagen öffentlich über dessen teilweisen Rückzug aus der Signa-Gruppe spekuliert. Direkt und indirekt hält Benko laut ORF rund 50 Prozent der Anteile des Unternehmens. Offizielle Funktion hat er allerdings keine. Zu den Signa-Gesellschaftern gehören bekannte Namen wie der Hamburger Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne oder Robert Peugeot.

Sanierungsexperte soll Signa-Gruppe führen

Laut Mitgesellschafter und Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner soll der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz als Generalbevollmächtigter eingesetzt werden. Geiwitz hat sich bei den Insolvenzverfahren der Kaufhaus-Kette Galeria-Kaufhof und der Drogeriekette Schlecker einen Namen gemacht. Benko habe Geiwitz bereits vor Wochen als Berater an seine Seite geholt, ihm aber offiziell noch kein Mandat erteilt, berichtet der ORF.

Zinswende macht Fremdfinanzierung teurer

Der Österreicher Benko ist seit 2004 vor allem im internationalen Immobilienmarkt tätig und durch repräsentative Gebäude in Bestlage bekannt geworden. Neben Luxushotels und Edeleinkaufspassagen engagierte sich der Selfmade-Investor auch bei die Übernahme von Kaufhausketten wie jüngst beim britischen Traditionskaufhaus Selfridges.

Dieser Expansionskurs könnte laut "Wirtschaftswoche" Benko nun zum Verhägnis werden. Erworben mit billigem Fremdkapital in Niedrigzinszeiten sieht sich der Invstor nun mit der Zinswende und teurer werdenden Krediten konfrontiert. Drastische Mietsteigerungen bei den Kaufhäusern als Reaktion könnten diese aber selber in Schieflage bringen. Dass Benko dieses Risiko unterschätzt haben könnte, zeigt zum Beispiel die Reaktion von Mitgesellschafter Roland Berger. Nach Kritik an Benkos Informationspolitik will Berger sich von seinen Anteilen an Signa Prime, dem Herzstück der Gruppe, trennen.

Auch bei anderen Signa-Beteiligungen gibt es schlechte Nachrichten

Die Tochter Signa Sports United (SSU) ist bereits in eine finanzielle Schieflage geschlittert und hat Insolvenz angemeldet. Die als niederländische Firma in Amsterdam eingetragene SSU ist die Muttergesellschaft Dutzender Internet-Händler aus dem Sportartikelmarkt wie Tennis-Point, fahrrad.de, Campz und Outfitter.

Diese Nachrichtenlage lässt erwarten, dass in den kommenden Tagen weitere Entscheidungen zur Zukunft der Gruppe und des Unternehmers Benko fallen werden.

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