Das ändert sich 2024 - Autofahrer
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Treibstoff wird sich durch die kräftig angehobene CO2-Abgabe verteuern.

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Auto, Fliegen, Bahnfahren: Das ändert sich 2024 im Verkehr

Wer viel Auto fährt, muss im neuen Jahr mit höheren Kosten für Sprit und Versicherung rechnen. Hinzu kommt, dass auch bei der Bahn und im Flugverkehr einige Preise steigen. Der BR24-Überblick, welche Änderungen auf alle Verkehrsteilnehmer zukommen.

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Dass die staatlichen Fördergelder für Elektroautos auslaufen, war schon vor dem Jahreswechsel klar. Nun sind sie im Dezember aber von einem Tag auf den anderen gestoppt worden. Damit dürften viele Menschen, die mit dem Kauf eines neuen E-Autos geliebäugelt haben, doch auf einen Verbrenner umschwenken oder ihren Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt lenken.

Allerdings gibt es hier auch gute Nachrichten: Viele Autohersteller haben sich bereiterklärt, ihrerseits die Prämie zu übernehmen. Wer sich in diesen Tagen also einen Neuwagen mit Elektroantrieb zulegt, hat je nach Hersteller noch Chancen auf die volle Förderung. Konkret bedeutet das einen Zuschuss von bis zu 6.750 Euro.

Welche Fixkosten rund ums Auto steigen

Wer schon ein Auto besitzt, der hat sich vermutlich bereits mit seiner Kfz-Versicherung befasst. Hier werden nämlich in vielen Klassen die Beiträge angehoben. Es kann sich lohnen, einmal nachzusehen, wer betroffen ist und was man beim Abschluss einer neuen Versicherung beachten sollte.

Hinzu kommt der gestiegene CO2-Preis. Pro Tonne verbrauchten Kohlenstoffdioxids wird ab dem 1. Januar eine zusätzliche Abgabe von 45 Euro fällig, bis Jahresende waren das noch 30 Euro. Diese Steigerung um 50 Prozent werden Autofahrerinnen und Autofahrer vor allem beim Tanken zu spüren bekommen. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass Benzin, Diesel und Autogas ab dem neuen Jahr allein wegen der CO2-Abgabe um etwa vier Cent pro Liter teurer werden.

Rechtliche Änderungen im Straßenverkehr

Beim Recht im Straßenverkehr gibt es zudem einige Veränderungen, die es zu beachten gilt. Beispielsweise plant die Ampel-Regierung für das Frühjahr Veränderungen beim Fahren unter Cannabis-Einfluss. In einem ersten Schritt soll zum 1. April für Erwachsene ab 18 Jahren der Besitz von 25 Gramm Cannabis im öffentlichen Raum erlaubt werden.

Entsprechend angepasst werden die THC-Werte, die bei einer Verkehrskontrolle erlaubt sind, beziehungsweise geahndet werden. Sie sollen parallel zu den Alkoholwert-Regelungen gelten. Der TÜV-Verband erklärt dazu: "Der Schutz von Leib und Leben der Vielen" wiege schwerer "als die individuelle Freiheit des Einzelnen, Cannabis konsumieren zu dürfen." Deshalb dürfe der legale Cannabis-Konsum "Rauschfahrten nicht bagatellisieren".

Ab 7.7.2024 werden außerdem einige Fahrassistenzsysteme für neu zugelassene Fahrzeuge Pflicht. Dazu gehören unter anderem ein intelligenter Geschwindigkeitsassistent, die Rückfahrassistenz, zudem autonome Notbrems-Assistenzsysteme für Hindernisse und andere Fahrzeuge oder ein Warnsystem für Müdigkeit.

Und ab dem nächsten Winter gibt es neue Regelungen für Autoreifen. Dann genügt es nämlich nicht mehr, nur die M+S-Kennzeichnung zu haben (Matsch und Schnee). Stattdessen dürfen ab dem 1.10.2024 bei winterlichen Bedingungen nur noch Reifen genutzt werden, die das alpine Symbol "Schneeflocke auf dreizackigem Berg" besitzen.

Blick ins Ausland: Änderungen in Italien, Österreich und der Schweiz

Es gibt eine gute Nachricht für die Besucher Österreichs: Bislang mussten Autofahrer, egal wie lange sie in Österreich blieben, mindestens eine Zehn-Tagesvignette kaufen. Seit Dezember 2023 wird nun auch ein Ein-Tages-Pickerl verkauft. Einziges Haar in der Suppe: Da die österreichischen Mautpreise insgesamt angehoben werden, kostet die Tagesvignette dann 8,60 Euro und ist nur digital verfügbar. Die 10-Tages-Vignette kostet nun 11,50 Euro, statt wie bisher 9,90 Euro.

Wer im neuen Jahr in der Schweiz zu schnell fährt, muss damit rechnen, dass das Bußgeld auch daheim in Deutschland eingesammelt wird. Denn dann tritt der deutsch-schweizerische Polizeivertrag in Kraft. Ähnliche Regelungen gibt es bereits jetzt innerhalb der EU. Konkret bedeutet das, dass Bußgelder ab 70 Euro (oder 80 SFR) aus der Schweiz auch hierzulande vollstreckt werden – genauso auch umgekehrt.

Und der Deutschen Lieblingsurlaubsland Italien plant ab 2024 deutlich höhere Bußgelder für manche Verkehrsdelikte. Insbesondere Verstöße, die den Fahrer ablenken können, sollen stärker geahndet werden. Dazu gehören Telefonieren oder Alkohol am Steuer, aber auch Falschparken oder extreme Tempoverstöße werden teurer. Das Ganze muss noch vom Parlament bestätigt werden, soll aber schon zu Beginn des kommenden Jahres in Kraft treten.

Andere Verkehrsmittel

Auch beim Fliegen ändert sich einiges: Die Ticketsteuer für Passagierflüge steigt – dafür entfällt die zusätzliche Kerosinsteuer. Die Bundesregierung hat mit Blick auf die Haushaltsproblematik 2023/2024 entsprechend die Luftverkehrsabgabe angepasst. Neben höheren Preisen könnte auch die Zahl der Flüge etwas absinken. Das größte Luftverkehrsunternehmen in Deutschland, die Lufthansa, hat bereits zum Jahresende 2023 angekündigt, dass es weniger Flüge anbieten können wird. Grund sind fehlendes Personal und fehlende Flugzeuge.

Beim Bahnverkehr sieht es auch nach dem letzten Fahrplanwechsel nicht viel besser aus. Zum Jahresbeginn drohen zunächst Lokführer-Streiks, hinzu kommen zahlreiche Baustellen und teurere Tickets: Im Schnitt zahlt die Kundschaft knapp fünf Prozent mehr für einen Fahrschein. Außerdem ist noch unklar, wie sich 2024 der Preis für das Deutschlandticket entwickelt. Die 49 Euro im Monat waren als Einführungspreis gedacht. Der Betrag könnte also im Laufe des Jahres steigen, im Gespräch ist ein künftiger Preis von 85 Euro. Es gibt auch Gerüchte, dass das Deutschlandticket ganz abgeschafft wird.

Aber zum Schluss noch eine gute Nachricht: Die Nachtzüge werden wieder verstärkt fahren. Beispielsweise soll es Verbindungen über Rosenheim und München in Richtung Köln, Brüssel und Paris beziehungsweise in die andere Richtung nach Krakau und Warschau geben.

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