Ein Schild für einen Campingplatz.
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Wie sieht der Tourismus der Zukunft aus? Mit dieser Frage hat sich das Tourismusforum in Oberstdorf beschäftigt. (Symbolbild)

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Tourismus von morgen: So soll die Gen Z ins Allgäu kommen

Overtourism, das war einmal: Der Tourismus von morgen muss sich auf eine neue Zielgruppe einstellen – und deren Fokus liegt auf Nachhaltigkeit. Beim Tourismusforum in Oberstdorf ging es um die Frage, wie sich Moderne und Tradition verbinden lassen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Zwischen Massentourismus, Social-Media-Locations und Nachhaltigkeit versuchen Tourismus-Regionen in ganz Bayern, eine Strategie für die Zukunft zu entwickeln. Eine wichtige Rolle spielt auch die Frage, wie das Verhältnis von Gästen und Einheimischen künftig aussieht. Im Allgäu sieht man darin Herausforderung und Chance, das wurde beim Tourismusforum am Dienstag klar. Viele einheimische Hotel- und Ferienwohnungsanbieter waren gekommen.

Tourismusdirektor: "Modern und doch der Tradition verpflichtet"

Im Mittelpunkt stand ein neuer "Markenauftritt" mit neuem Logo, Schriftbildern und PR-Botschaften. "Frischer, modern und doch der Tradition verpflichtet", freut sich Tourismusdirektor Frank Jost über die sehr guten Reaktionen auf das neue Erscheinungsbild. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die touristischen Betriebe und die Infrastruktur, denn die Gäste werden mehr.

Die Zahl der Gästeankünfte in Bayern hat in den ersten vier Monaten dieses Jahres deutlich zugenommen und fast die 10-Millionen-Marke geknackt. Wie das Landesamt für Statistik in Fürth am Mittwoch mitteilt, wurden in diesem Zeitraum rund 9,7 Millionen Ankünfte registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von 42,8 Prozent. Auch die Zahl der Übernachtungen ist auf 25,3 Millionen und somit um 28,2 Prozent gestiegen.

Zwischen Gen Z und Stammkundschaft

Die Anforderungen ändern sich, so Bürgermeister Klaus King (CSU) und die Herausforderungen sind groß: "Nachhaltigkeit wird immer wichtiger für die Entscheidung der Gäste, wo sie Urlaub machen wollen, gerade bei der sogenannten Generation Z, also den 18- bis 28-Jährigen," Gleichzeitig gelte es die ältere Stammkundschaft zu halten und gerade junge Familien mit knappem Geldbeutel nicht mit zu hohen Preissteigerungen zu verprellen. Denn die Gruppe der Menschen, die sich seit Corona keinen Urlaub mehr geleistet haben, wird immer größer, so Prof. Dr. Alfred Bauer vom Bayerischen Zentrum für Touristik in Kempten.

Diese Gäste kommen künftig ins Allgäu

In seinem Gastvortrag zum Thema "Das Reiseverhalten der Deutschen, heute, morgen...." präsentierte Bauer die Ergebnisse neuester Befragungen. Keine Überraschung, dass Bayern mit 30 Prozent das beliebteste Reiseland der Deutschen insgesamt ist. Überraschend aber, auch bei den 18- bis 28-Jährigen steht der Freistaat mit 28 Prozent auf Platz 1. Und auf diese Gäste der Zukunft gelte es sich einzustellen. Dazu müsse Oberstdorf nicht zur "Partymeile" werden, denn besonders wichtig sei der Generation Z "Wellness" und dann "Aktivurlaub". Abgeschlossen wurde das Tourismusforum mit Ideen für die Beherbergungsbetriebe zum Thema regenerative Ideen.

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