Der Monte Viso in Italien, nahe der französischen Grenze
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Der Monte Viso in Italien, nahe der französischen Grenze

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Oberbayerischer Bergsteiger in Norditalien tödlich verunglückt

In Norditalien ist ein Bergsteiger aus Bayern tödlich verunglückt. Nach Behördenangaben rutschte der Mann bei seinem Aufstieg auf den Monte Viso in Piemont aus und stürzte ab - vor den Augen seiner Frau und Tochter.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Ein deutscher Bergsteiger ist am Donnerstag bei einer Bergtour am Monte Viso in Norditalien tödlich verunglückt. Der Mitte 50-jährige Familienvater aus Oberbayern stürzte laut Bergrettung am frühen Morgen am Passo delle Sagnette auf einer Höhe von etwa 2.900 Metern mehrere Dutzend Meter in die Tiefe.

Unglück vor den Augen von Ehefrau und Tochter

Italienischen Medienberichten zufolge geschah das Unglück vor den Augen seiner Frau und der 17-jährigen Tochter, die bei dem Aufstieg dabei waren. Beide blieben unverletzt und alarmierten anschließend die Bergrettung. Sie wollten gemeinsam den Gipfel des Monviso, einem Dreitausender im Nordwesten Italiens nahe der Grenze zu Frankreich, erreichen.

Mann konnte nur noch tot geborgen werden

An dem Rettungseinsatz war neben der Bergrettung zudem die Feuerwehr mit einem Helikopter beteiligt. Der Mann konnte von den Einsatzkräften nur noch tot geborgen werden. Die Familie des Opfers wurde anschließend mit einem Rettungshubschrauber sicher ins Tal gebracht, während die Leiche des Mannes in das nahe gelegene Crissolo transportiert wurde.

Bergunfälle: Sturz beim Wandern Ursache Nummer 1

In den vergangenen Wochen waren vermehrt Bergsteiger aus Bayern tödlich verunglückt. Erst am vergangenen Dienstag wurde im Wettersteingebirge bei Garmisch-Partenkirchen ein 28-Jähriger tot aufgefunden worden - er war auf der schwierigen Tour an einem Grat südlich der Zugspitze abgestürzt.

Der Sturz beim Wandern ist Unfallursache Nummer 1. Laut der Bergunfall-Statistik des Deutschen Alpenvereins (DAV) für das Jahr 2021 passierten die meisten Unfälle beim Wandern und Bergsteigen, gefolgt von Mountainbiken und Skitourengehen.

Notfall-App kann Leben retten

Der Vorsitzende des Kuratoriums für alpine Sicherheit, Klaus Stöttner, verweist auf die zehn Bergsteiger-Empfehlungen des Deutschen Alpenvereins und die kostenlose App SOS-EU-Alp. Über die Handy-App können Betroffene schnell und einfach einen Notruf absetzen, der samt Standortdaten an die jeweilige Rettungsleitstelle übermittelt wird. Die App gibt es seit etwa drei Jahren und wurde nun um eine Tracking-Funktion ergänzt. Auch wenn die Nachverfolgung bei schlechter Netzabdeckung abbrechen kann, ist die Aufzeichnung des vorherigen Routenverlaufs eine hilfreiche Information für die Bergretter. Die App ist vom bayerischen Innenministerium zertifiziert und kann in Deutschland, Österreich und Südtirol genutzt werden.

  • Zum Artikel: "Notlagen am Berg: Die wichtigsten Tipps zur Standortbestimmung"

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