Zu sehen ist der St-Jakobs-Platz mit der Synagoge im Hintergrund. Im Vordergrund steht ein Streifenwagen.
Bildrechte: BR/Sandra Demmelhuber

Hier, am Sankt-Jakobs-Platz neben der Münchner Hauptsynagoge, sollen die zwei jungen Täter den Mann geschlagen und antisemitisch beleidigt haben.

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Angriff und antisemitische Beleidigung vor Münchner Synagoge

Er wollte einen Streit schlichten – und wurde selbst zum Opfer: Zwei Männer haben einen Mann vor der Münchner Hauptsynagoge geschlagen und ihn antisemitisch beleidigt. Das Opfer kam leicht verletzt ins Krankenhaus, gegen die Täter läuft eine Anzeige.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Vor der Synagoge Ohel Jakob in München ist ein Mann angegriffen und antisemitisch beleidigt worden. Wie die Polizei mitteilte, wollte der 43-Jährige einen Streit zwischen zwei 17-Jährigen schlichten, die sich auf dem Sankt-Jakobs-Platz neben der Synagoge anschrien. Daraufhin seien die beiden Jugendlichen auf den Mann losgegangen. Der Angriff ereignete sich laut Polizei am vergangenen Freitag.

Täter schlugen mit Krücke auf den Mann ein

Den Angaben zufolge schlug einer der Jugendlichen mit einer Krücke gegen den Kopf des 43-Jährigen. Der andere habe auch zugeschlagen und den Mann mit einem antisemitischen Schimpfwort beleidigt. Laut der Polizei war dem Mann jüdischen Glaubens seine Religionszugehörigkeit optisch nicht anzusehen.

Das Opfer kam nach dem Vorfall leicht verletzt in ein Krankenhaus. Die 17-Jährigen wurden wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung angezeigt. Einer von ihnen kam über Nacht in Gewahrsam. Das Kriminalfachdezernat für Staatsschutzdelikte hat die Ermittlungen mittlerweile übernommen.

Antisemitische Vorfälle nehmen zu – in Bayern und Deutschland

Deutschlandweit beobachtet das Bundeskriminalamt einen Anstieg antisemitischer Straftaten, und zwar insbesondere seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Alleine im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt seien bis zum 21. Dezember 2023 über 1.000 Delikte politisch motivierter Kriminalität erfasst worden, teilte das Bundeskriminalamt mit. Dabei handle es sich vor allem um Sachbeschädigungen und Volksverhetzungen.

Aber auch in Bayern nehmen antisemitische Vorfälle laut der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern zu. Demzufolge wurden alleine vom 7. Oktober bis zum 9. November letzten Jahres 148 Vorfälle dokumentiert – dreimal so viele wie im gleichen Zeitraum im Jahr zuvor.

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