Ehemaliges Atomkraftwerk in Grafenrheinfeld
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Ehemaliges Atomkraftwerk in Grafenrheinfeld

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AKW Grafenrheinfeld: Sprengung der Kühltürme im August

Vor der Atomkatastrophe in Fukushima war das Kernkraftwerk in Grafenrheinfeld fest in die deutsche Energieversorgung eingebunden. Mit der Katastrophe von 2011 änderte sich alles grundlegend. Nun steht die Entfernung der markanten Türme bevor.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Mehr als neun Jahre nach der endgültigen Stilllegung des Atommeilers Grafenrheinfeld stehen große Veränderungen bevor: Die markanten Kühltürme des Kernkraftwerks sollen Mitte August gesprengt werden. Das Landratsamt Schweinfurt bestätigte am Donnerstag, dass die Sprengung gemäß aktuellen Planungen im Zeitraum vom 16. bis 18. August 2024 stattfinden soll, mit dem voraussichtlichen Termin am Freitag, dem 16. August. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass kurzfristige Verschiebungen möglich sind, da die Sprengung von verschiedenen Faktoren abhängig ist.

Vor neun Jahren stillgelegt

Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld war von 1982 bis 2015 in Betrieb. Nach der Atomkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 durfte der Meiler zwar vorübergehend wieder hochgefahren werden, wurde aber am 27. Juni 2015 endgültig stillgelegt. Seit 2018 befindet sich das Kraftwerk im Rückbau. Die geplante Sprengung der rund 140 Meter hohen Kühltürme durch den Betreiber Preussen Elektra wird ein bedeutender Schritt sein, nicht nur für die lokale Bevölkerung.

Rückbau seit 2018

Das Kraftwerk liegt südlich von Schweinfurt am Mainufer und wurde in etwa acht Jahren Bauzeit errichtet. Mit einem Druckwasserreaktor und einer Bruttoleistung von 1345 Megawatt war es ein bedeutender Teil der Energieversorgung. Die Einbauten in den Kühltürmen wurden bereits im Frühjahr 2023 ausgebaut und entsorgt. im vergangenen Sommer wurde das Abklingbecken dekontaminiert.

Zwischenlager für radioaktive Abfälle

Während des Betriebs ereigneten sich im Meiler mehrere meldepflichtige Vorfälle, darunter ein Ausfall einer Kühlpumpe im November 2012. Auch nach der Stilllegung ist Grafenrheinfeld noch Teil der bundesdeutschen Atompolitik, da seit 2006 radioaktive Abfälle in einem Zwischenlager gelagert werden. Die Genehmigung für das Lager läuft nach bisherigem Stand 2046 aus.

Mit Informationen von dpa.

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