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Kontrast zum FC Bayern: Real Madrid tritt als Einheit auf

Beim FC Bayern gibt's vor dem Halbfinale der Champions League einen handfesten Hauskrach, Real Madrid tritt dagegen geschlossen auf. Trainer Carlo Ancelotti hat überraschend sogar David Alaba und Thibaut Courtois mit nach München gebracht.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Während beim FC Bayern der Haussegen schief hängt und sie in der Säbener Straße gerade mit der ausufernden Tuchel-Kritik von Ehrenpräsident Uli Hoeneß und den Reaktionen darauf beschäftigt scheinen, formiert sich Real Madrid zu einer Einheit. Real-Coach Carlo Ancelotti blieb einen Tag vor dem Kracherduell mit seinem ehemaligen Arbeitgeber diplomatisch. "Thomas Tuchel ist ein junger und super Trainer. Er ist mit seinen Mannschaft immer bestens vorbereitet, ich respektiere und mag ihn sehr", sagte der Italiener angesprochen auf den Zwist zwischen Hoeneß und Tuchel.

  • Verfolgen Sie das Champions-League-Spiel FC Bayern München - Real Madrid am Dienstag ab 21.00 Uhr live in der BR24Sport-Radioreportage
  • Trainer Carlo Ancelotti reiste mit 23 Profis zum Hinspiel des Champions-League-Halbfinals am Dienstag in München – darunter überraschend auch der Ex-FC-Bayern-Spieler David Alaba, der sich im Dezember einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Der Österreicher soll spanischen Medien zufolge zwar nicht einsatzfähig sein, Ancelotti soll ihn aber mit in seine alte Münchener Heimat nehmen, damit alle Profis beisammen sind – wohl als moralische Unterstützung.

    Ebenfalls im Real-Madrid-Kader steht überraschend Torwart Thibaut Courtois. Der Belgier hatte sich im März einen Meniskusriss zugezogen. Das Comeback des Keepers hatte Ancelotti bereits vor einigen Tagen für das Ligaspiel gegen Cadiz am 4. Mai angekündigt. "Wir haben Vertrauen", sagte ein entspannter Ancelotti auf der PK: "Die Saison von Bayern war nicht so toll, aber gegen Arsenal waren sie in beiden Spielen super. Die Spiele waren spektakulär und auf höchstem Niveau. (...) Wir sind stolz, dass wir im Halbfinale sind. Wenige haben gedacht, dass wir sein können."

    Real Madrid ist Rekordmeister in Champions League

    Ancelotti, der den FC Bayern zwischen 2016 und 2017 trainierte, kam aber nicht nur mit einer Einheit zu seinem alten Arbeitgeber, sondern auch mit ausgeruhten Spielern. Der Italiener schonte vieler seiner Stars zuletzt beim 1:0-Sieg bei Real Sociedad: Antonio Rüdiger, Toni Kroos, Vinicius Junior. Letzterer sorgt vorne regelmäßig für gefährliche Situationen – gemeinsam mit dem 20-jährigen Topscorer Jude Bellingham und dem 23-jährigen Offensivkünstler Rodrygo. Neben den jungen Starspielern setzt Real Madrid auch auf Erfahrung: Kroos, Daniel Carvajal, Luka Modric kommen zusammen auf 360 Champions-League-Einsätze.

    Und klar ist auch: Real Madrid kann Königsklasse, deswegen weiß Ancelotti auch: "Madrid wird nie unterschätzt, vor allem nicht in der Champions League, wenn man sieht, was wir leisten können." 14 Mal haben die Spanier die europäische Topliga bereits gewonnen und damit öfter als jede andere Mannschaft. Allein in den vergangenen zehn Jahren triumphierte Real fünfmal, zuletzt holten die Königlichen den Pokal im Jahr 2022.

    Real Madrid mit junger Offensivmacht und Erfahrung

    Und auch Joshua Kimmich attestierte den Spaniern "das gewisse Etwas" zu haben. "Sie zeigen immer ihre Mentalität und Qualität. Sie haben eine starke Mannschaft, viel Talent und Erfahrung. Das spürt man, besonders in wichtigen Champions-League-Spielen."

    Mit diesem Flair, mit ihrer Siegermentalität, gelang es den Madrilenen auch, Manchester City, den Königsklassen-Sieger der vergangenen Saison, zu bezwingen. Im Champions-League-Viertelfinale setzte sich Real gegen den englischen Klub durch – wenn auch nur knapp mit einem 4:3 im Elfmeterschießen. Das Erfolgsgeheimnis? "Es ist wichtig, dass sich die Spieler untereinander verstehen müssen - das ist Teamwork", erklärte Ancelotti am Montag.

    Knappe Partien: Schwäche oder Nervenstärke?

    Knapp war es aber nicht nur im Viertelfinale, auch gegen RB Leipzig mussten sich die Madrilenen abmühen und kamen – mit etwas Schiedsrichterglück – nach einem 0:1 und 1:1 weiter. Und obwohl die Madrilenen die spanische Liga dominieren und unmittelbar vor dem Meistertitel stehen (fünf Siege in den vergangenen fünf Partien, 13 Punkte vor dem Tabellenzweiten Girona), legte die Ancelotti-Truppe beim El Clasico eine unspektakuläre Leistung hin.

    Jude Bellingham bescherte Real Madrid erst in der ersten Minute der Nachspielzeit einen späten Sieg gegen Barcelona 3:2 (1:1). Doch Real Madrid ist auch dafür bekannt, einen Gang raufzuschalten, wenn es drauf ankommt. "Bei Real Madrid zu spielen, ist das Schönste, was es gibt", brachte es Federico Valverde, Toni Kroos' Konterpart im Mittelfeld, auf der Pressekonferenz auf den Punkt.

    Die knappen Erfolge könnten als Schwäche ausgelegt werden – oder aber als Stärke. Denn Spiele gegen Top-Mannschaften in letzter Minute oder aber beim Elfmeterschießen gewinnen zu können, zeugt von starken Nerven. Und die könnten die Madrilenen auch gegen den FC Bayern brauchen.

    Achtes Aufeinandertreffen in Champions-League-Halbfinale

    Es ist bereits das achte Mal, dass Real und Bayern in einem Halbfinale der Königsklasse aufeinandertreffen. Nachdem die Münchener von 1976 bis 2012 in vier der ersten fünf Halbfinal-Duellen weitergekommen waren, waren es in den letzten beiden Vorschlussrunden in der Saison 2013/14 und 2017/18 jeweils die Madrilenen, die weiterkamen.

    Im Video: Das Abschlusstraining von Real Madrid in der Allianz Arena

    Antonio Rüdiger (links) und Vinicius jr.
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    Antonio Rüdiger (links) und Vinicius jr.

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