Foto des Opfers Cornelia Hümpfer am Fundort der Leiche (Screenshot)
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Nach dem Mord an Cornelia Hümpfer vor 46 Jahren stimmten die US-Justizbehörden nun der Auslieferung des 70-jährigen Tatverdächtigen zu.

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Mord vor 46 Jahren: USA liefern 70-jährigen Tatverdächtigen aus

1978 wurde die damals 18-jährige Cornelia Hümpfer in Schweinfurt ermordet. Nun haben die US-Justizbehörden der Auslieferung eines heute 70-jährigen Tatverdächtigen zugestimmt. Der Mann war damals als US-Soldat in Schweinfurt stationiert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

In dem seit 46 Jahren ungeklärten Mordfall an der 18-jährigen Cornelia Hümpfer haben die US-Justizbehörden der Auslieferung eines heute 70-jährigen Tatverdächtigen zugestimmt. Das bestätigte der leitende Schweinfurter Oberstaatsanwalt Reinhold Emmert auf BR24-Anfrage. Die Tageszeitung "Mainpost" hatte zuerst berichtet.

Baldige Auslieferung

Der 70-Jährige sitzt im Augenblick noch in Auslieferungshaft im US-Bundesstaat Nebraska. "Zeitnah" soll der Mann laut Emmert von deutschen Polizeibeamten an einem Flughafen in den USA abgeholt, dann in einem Flugzeug nach Deutschland begleitet und schließlich in Schweinfurt einem Haftrichter vorgeführt werden. Wie berichtet, hatten US-Marshalls den Tatverdächtigen im Sommer 2023 in Gering (Nebraska) verhaftet. Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt hatte die Auslieferung des Tatverdächtigen beantragt. Ein Gericht in Nebraska bestätigte die Auslieferung. Der 70-Jährige legte daraufhin Einspruch gegen die Gerichtsentscheidung ein. Ein übergeordnetes Gericht im Bundesstaat bestätigte nun die Auslieferung.

US-Soldat schon damals tatverdächtig

Wie BR24 bereits berichtete, war der 70-Jährige laut der Staatsanwaltschaft Schweinfurt zum Tatzeitpunkt als Soldat bei der US-Armee in Schweinfurt stationiert. Schon unmittelbar nach dem Mord geriet er als möglicher Täter in den Fokus von Ermittlern, konnte aber nicht überführt werden. Die 18-jährige Studentin Cornelia Hümpfer war am 21. April 1978 durch zahlreiche Messerstiche in Rücken- und Nackenbereich ermordet worden und später nahe einer Straße zwischen Unterspießheim und Kolitzheim im Landkreis Schweinfurt tot aufgefunden worden.

Neue DNA-Analysen halfen bei der Tätersuche

Bei einer Überprüfung des Cold Case fand das Bayerische Landeskriminalamt durch neue Methoden der Kriminaltechnik DNA-Spuren des Tatverdächtigen an tatrelevanten Kleidungsstücken des Opfers. Die Ermittler gehen aktuell davon aus, dass der Mann mit der getöteten 18-Jährigen eine Beziehung führte.

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