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Hund entlaufen Was tun, wenn der Hund weggelaufen ist

Wenn der Hund entlaufen ist, durchleben Hundebesitzerinnen und Hundesbesitzer tausend Ängste. Was Sie in einer solchen Situation am besten tun, was auf gar keinen Fall und wann Pettrailer helfen.

Stand: 14.05.2024

Border Collie Welpe rennt weg. | Bild: mauritius images / Pitopia / Judith Dzierzawa

Es ist schnell passiert: Beim Spaziergang oder Joggen hat sich der Hund erschreckt, hat etwas gehört oder geschnuppert und rennt los. Verschwindet im Wald oder im Dickicht. Zurück bleibt ein ratloses bis verzweifeltes Frauchen oder Herrchen - mit der großen Frage, was zu tun ist: Ihn suchen gehen, ihn rufen, Hilfe holen?

Das raten Hundeexperten

10 Tipps, wenn der Hund entlaufen ist:

  • Bleiben Sie möglichst lange, bis zu mehrere Stunden und am besten auch über Nacht an Ort und Stelle. Oft kommen Hunde wieder dorthin zurück, von wo sie weggelaufen sind. Verzichten Sie unbedingt auf eine weiträumige Suche, das verwirrt den Hund im schlimmsten Fall.
  • Wenn Sie nicht länger an Ort und Stelle bleiben können, lassen Sie an der Stelle ein Kleidungsstück von sich dort liegen. Tasso empfiehlt für so einen Fall die eigenen Socken zu deponieren.
  • Informieren Sie Polizei, Tierärzte, den Tierschutzverein und Tierheime in der Gegend, dass Ihr Hund entlaufen ist. Ist Ihr Vierbeiner in einem Wald verloren gegangen, informieren Sie auch den zuständigen Förster oder die zuständige Försterin.
  • Ist Ihr Hund gechippt und bei Tasso oder dem Findedienst des deutschen Tierschutzbundes, FindeFix, registriert, können Sie dort Ihr vermisstes Tier telefonisch oder online melden.
  • Bei beiden Diensten können Sie Suchplakate für Ihr entlaufenes Haustier anfordern und aufhängen.
  • Ist Ihr Haustier ganz in der Nähe Ihres Zuhauses weggelaufen, dann lassen Sie möglichst einen Zugang offen, also die Gartentür oder die Terrassentür, rät Pettrailerin Vanessa Ersoy von Teamtrailer.
  • Wenn der Hund in der Nähe von Zuhause entlaufen ist, ist es sinnvoll, auch Nachbarinnen und Nachbarn Bescheid zu geben. Ängstliche Tier verstecken sich oft in Kellern oder Gärten, so der Deutsche Tierschutzbund.
  • Fragen Sie regelmäßig bei Tierheimen nach, ob Ihr Hund dort abgegeben wurde. Rufen Sie auch bei Straßenmeistereien in der Umgebung an, vielleicht ist Ihr Tier angefahren worden.
  • Der Deutsche Tierschutzbund rät, auch die eigene Tierhaftpflichtversicherung zu informieren: "Von einem entlaufenen Tier geht oftmals die Gefahr eines Verkehrsunfalls aus, sodass einige Versicherungen vorab über die potentielle Gefahr informiert werden möchten."
  • Eventuell einen Suchhund und einen Pettrailer einsetzen.

Quellen: Vanessa Ersoy von TeamTrailer e.V., FindeFix, Tasso

Pettrailer

In manchen Fällen kann und muss ein Suchhund eingesetzt werden. Besonders, wenn der Hund entweder sehr alt oder sehr jung ist, mit Leine entlaufen ist oder in einen Unfall verwickelt war. Menschen, die zusammen mit ihrem ausgebildeten Hund entlaufene Hunde suchen, nennt man Pettrailer. Manche arbeiten ehrenamtlich, manche kosten Geld.

Suchhunde brauchen etwas, das nach dem entlaufenen Hund, um die Fährte aufnehmen zu können. Das können zum Beispiel sein: "Die Decke vom Hund, ein Kamm, in dem die Haare vom Hund dran sind. Dann braucht unser Hund noch alle im Haushalt lebenden Menschen oder auch andere Tiere, oder auch den Besuch der letzten zehn bis vierzehn Tage. Und unsere Hunde schließen das dann aus. Das heißt, es muss jede Person, jedes Tier vor Ort sein, dass unserem Hund ein Geruch übrigbleibt. Das ist der gesuchte Geruch", sagt Vanessa Ersoy von TeamTrailer.

Hund länger als 24 Stunden verschwunden

Wenn Ihr Hund länger als 24 Stunden entlaufen ist, muss man sehr behutsam und diszipliniert sein als Herrchen oder Frauchen. Denn, so schreibt TeamTrailer auf der Webseite: "Nach ca. 24 bis 36 Stunden übernimmt bei Ihrem Hund das Instinktverhalten. (...) Das heißt, sämtliches konditioniertes Verhalten wird von Instinkten überlagert. Zum konditionierten Verhalten gehören alle Kommandos sowie der Name des Hundes und der Pfiff." Das heißt, Ihr Hund wird Sie im Überlebensmodus nicht über Aussehen oder die Stimme wiedererkennen. Also: Nicht rufen oder pfeifen, das vertreibt ihn nur. Erst, wenn er sie riecht, wird er sich erinnern. Dringender Tipp der Experten von Teamtrailer: Wenn sich der Hund nach Tagen zeigt, einfach nichts tun und abwarten. Erst, wenn er sie erkennt und wedelt, können Sie sich ihm zuwenden.

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