Ein Mann läuft mit einer Sonde über eine Wiese.
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Stecken hier noch Bomben im Boden? Kampfmittel-Experte Ditmar Richter sucht den BR-Studiopark mit einer Sonde ab.

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Vor BR-Kärwa: Experte sucht im Studiopark nach Bomben im Boden

Mit einer fränkischen Kärwa feiert der BR in Nürnberg im Juni seinen 75. Geburtstag. Doch bevor die Gäste kommen können, muss ein Kampfmittelexperte den Studiopark absuchen. Denn im Boden lauern Gefahren aus längst vergangenen Tagen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Langsam läuft Ditmar Richter über die Wiese des Studioparks an der Wallensteinstraße in Nürnberg. In der Hand hält er eine Sonde, mit der er den Boden Meter für Meter überprüft. Sind hier noch Bomben versteckt? Der Kampfmittel-Experte will sie aufspüren. Wenn die Sonde quietscht und der Zeiger ausschlägt, bleibt Ditmar Richter stehen. Sorgfältig steckt er dann ein kleines blaues Fähnchen in die Erde. Hier will er später graben. Mit der Sonde kann er Bomben in einer Tiefe von vier bis fünf Metern orten. "Wir messen das Erdmagnetfeld. Und Eisen verzerrt dieses Magnetfeld. Dann gibt es einen Ausschlag", erklärt Richter.

Bombe unter dem Aktualitätenzentrum

In Nürnberg werden fast jedes Jahr Blindgänger gefunden, also Fliegerbomben, die im Zweiten Weltkrieg nicht detoniert sind. Diese müssen dann entschärft oder kontrolliert gesprengt werden, wenn eine Entschärfung unmöglich ist. Ditmar Richter macht das schon seit 27 Jahren. Als 2010 das trimediale Aktualitätenzentrum (AktZent) im BR-Studio Nürnberg gebaut wurde, war er auch schon dabei, um das Baugelände zu sondieren. "Damals haben wir hier eine Bombe gefunden", erinnert sich Richter. Das AktZent, in dem die aktuellen Sendungen für Hörfunk, Fernsehen und Online geplant und vorbereitet werden, steht schon lange. Aber Orte wie die Wiese, auf der die Fahrgeschäfte für die BR-Kärwa stehen sollen, wurden bislang noch nicht auf Bomben überprüft.

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Wenn die Sonde Alarm schlägt, markiert Ditmar Richter die Stelle mit einem Fähnchen. Dort wird er später graben.

Sicherer Grund für Kettenkarussell notwendig

Dass im Boden des Studioparks noch Bomben oder Munition stecken, ist nicht unwahrscheinlich. Denn das BR-Studio war früher eine Militärkaserne und damit im Zweiten Weltkrieg ein wichtiges Ziel der Alliierten. Dementsprechend kann es sein, dass noch Kampfmittel im Boden schlummern – alte Luftaufnahmen der Alliierten zeigen Bombentreffer auf dem damaligen Gelände. Ob alle Bomben detoniert sind und alle Blindgänger gefunden wurden, weiß keiner. Weil aber für die BR-Kärwa im Juni ein Kettenkarussell aufgestellt werden soll, ist eine Überprüfung mit Sonden notwendig. Denn die Verankerung des Karussells muss bis zu einem Meter tief im Boden versenkt werden, um fachgerecht gesichert werden zu können.

BR feiert 75. Geburtstag mit fränkischer Kärwa

Mit Fahrgeschäften, Buden, Musik und Live-Sendungen soll das 75-jährige BR-Jubiläum gebührend gefeiert werden. Der Eintritt zur fränkischen Kärwa ist gratis. Auch Live-Sendungen mit Publikum soll es geben – die Besucherinnen und Besucher können dabei sein, wenn für das Bayerische Fernsehen die "Frankenschau Aktuell" oder "Fränkisch vor 7" für das Digitalprogramm BR Heimat produziert werden. Zudem können die Gäste Moderatorinnen und Moderatoren treffen und mit ihnen plaudern, es gibt einen Biergarten und Workshops.

Rostige Nägel, aber keine Bombe

Bis zum großen Fest ist Ditmar Richter schon längst beim nächsten Bombenfund. Auf dem BR-Gelände schlägt seine Sonde heute zwar an. Eine Bombe findet er aber nicht – im Boden stecken nur rostige Nägel, Schrauben, Metallteile und ein altes Rohr. "Wenn eine Bombe drin wäre, dauert es länger, bis die Zeiger ausschlagen, und der Ausschlag geht langsamer zurück. Der Ton ist auch beruhigender. Nicht ganz so quietschig", lacht er. Im Fall eines Bombenfunds müsste ein staatlich beauftragter Sprengmeister ran. Der wird heute aber nicht gebraucht. Damit steht der BR-Kärwa nichts mehr im Wege. Von Freitag, dem 21. bis Sonntag, den 23. Juni können daher Groß und Klein unbeschwert das BR-Jubiläum in Nürnberg feiern.

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