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Dunkelwolken Staubige Schattenrisse

Manche Nebel im All werden genau deshalb schön sichtbar, weil sie selbst gar nicht leuchten: Dunkelwolken stehen wie ein Schattenriss vor einem anderen, leuchtenden Nebel. Der Pferdekopfnebel im Sternbild Orion ist ein typisches Beispiel.

Stand: 17.10.2022 | Archiv

Pferdekopfnebel vor dem dunklen Emissionsnebel IC 434, durch den er hinterleuchtet und sichtbar wird. | Bild: Walter Wilhelm

Besonders dichte Wolken aus Gas und Staub leuchten nicht und lassen auch das Licht dahinter liegender Sterne nicht mehr durch: Dunkelwolken sind Bereiche absoluter Schwärze, die das optische Sternenlicht absorbieren. Nur noch Infrarotstrahlung durchdringt sie. Dennoch könnt ihr manche Dunkelwolke sehen - etwa den schönen Pferdekopfnebel.

Pferdekopfnebel

Sichtbar wird er wie ein Schattenriss vor dem leuchtenden Orionnebel, den er teilweise überdeckt. Eigentlich ist die Dichte dieser "kosmischen Dreckhaufen" immer noch gering - im Vergleich zur Dichte auf der Erde etwa. Und wie bei den Reflexionsnebeln sind die lichtschluckenden Staubpartikel winzig. Doch an diesen kleinen, rauhen Klümpchen lagern sich immer mehr Atome an - es wachsen Moleküle. Die Wolke, einst mit dem extrem heißen Gas einer Supernova-Explosion ausgestoßen, verdichtet sich immer mehr und kühlt ab.

Phoenix aus der Asche

Die Dunkelwolke ganz nah

Da kein Lichtstrahl ins Zentrum einer Dunkelwolke dringt, werden die Moleküle auch nicht durch einschlagende Photonen abgetrennt, wie es am Rand einer Dunkelwolke passiert. Doch im Inneren wachsen die Moleküle immer weiter, die Dichte nimmt ständig zu. Solch engbegrenzte Dunkelwolken mit hoher Dichte nennt man auch Globulen. Und irgendwann wird in dieser dichten Schwärze ein neuer Stern geboren: Die dicht gedrängten Moleküle fallen durch die ständige Abkühlung in sich zusammen und reiben immer heftiger aneinander - bis wieder so hohe Temperaturen entstehen, dass Kerne verschmelzen.


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