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TELEVIZION 4/1991/2

Marktchancen des Kinderfernsehens

 

Uli Schulte Döinghaus
»Ping Pong« - Punktlandung im Aufmerksamkeitszentrum
1992 will der Bayerische Rundfunk mit »Ping Pong« eine neue, einstündige Kindersendung ins ARD-Nachmittagsprogramm heben, die mit Bewährtem - Ratspiel und Dokumentation – den Privaten Paroli bieten könnte: Frech, Frisch, fröhlich, schrill und (vor-)laut. Im Mittelpunkt der Gameshow: Die Rasanten Kids der neunziger Jahre.



EUROPA

Anna Home
Mit Edd, der Ente, zu alten Marktanteilen und neuem Image
Das anerkannt innovative Kinderprogramm der BBC gedeiht auch deswegen gut in der Auseinandersetzung mit den Privaten, weil es nach allen Regeln der Marketing-Kunst vermarktet wird. Die BBC-Leitung setzt auf die jungen Zuschauer.

Mogens Vemmer
Abschied von Ikonographie und Immer-geradeaus-Reportagen
Die Konkurrenz der Privaten hat die öffentlich-rechtlichen Macher des dänischen Kinderprogramms zu neuer Formensprache gezwungen. Alle Programme sind »serialisiert« und bekommen festen Wiedererkennungswert.

Danielle Lunenborg
»Es ist, als wäre die Zeit stehengeblieben«

Paola de Benedetti Gonnelli
800 Konkurrenten zum Trotz: RAI in der (Kinder-) Stube
Italiens Kinder verbringen täglich längere Zeit vor dem Fernseher als in der Schule. Ihre Kreativität, fürchten Eltern und Sozialwissenschaftler, droht allmählich Schaden zu nehmen.

Jos Tuerlinckx
Mit Filmen für Babys in Flanderns TV-Hitparaden
Gegen die Kommerz-Konkurrenz setzen sich Flanderns öffentlichrechtliche Kinderredakteure mit Qualität und Kompetenz zur Wehr. Den Kampf um die jugendlichen »Alles-Seher« haben die Flamen hingegen fast vollständig aufgegebent.

Blanca Alvarez Mantilla
Resigniert wandern die besten Profis zu den Privaten ab
Die Einbußen, die auch das Kinderprogramm des öffentlichen TVE zu erleiden hat, sind ferne Nachwirkungen der Geschichte des spanischen Fernsehens, die zugleich eine Geschichte der Zensur war.

Hélène Fatou
Auf dem »dritten Töpfchen« zum attraktiven Kinderprogramm
öffentliche-rechtlichen Antenne 2 auch noch die Zuschauermagneten abgeworben hatte, rutschte der Marktanteil bei Kindern unter 50 Prozent. Eineinhalb Jahre später konnte Antenne 2 sein angestammtes Kinder – und Jugendpublikum zurückerobern.

 

VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA

Les Brown
Warum haben sie es getan?
150 Kanäle für jeden Amerikaner – das ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Aber die vermeintlich »freie Wahl« und der vermeintliche »Wettbewerb« haben den Amerikanern über Satellit und Kabel gleichbleibend mäßiges Mittelmaß beschert. Leidtragende sind insbesondere die Kinder – ihnen wird zunehmend animierter Plunder dargeboten. Qualität ist nur eine Verbindung mit geschäftlichem Erfolg möglich.

DOKUMENTATION

Marianne Habraken, Stefanie Schönborn
Veränderte Konzepte der Kind-Medien-Beziehung.

WISSENSCHAFT

Jo Groebel
»Wir sind das Aushängeschild für die Sender«

Bilanz einer Befragung unter westdeutschen Kinderredakteuren: Während in den 70er Jahren der aufklärerisch-pädagogische Impuls die Programmarbeit bestimmte, stehen die 90er Jahre im Zeichen des Wettbewerbs mit den Privaten.

Hans Dieter Erlinger
»Janna« im Impulschaos der Mediengesellschaft

Merchandising und Koproduktion mit der gewerblichen Wirtschaft sind zum Normalfall für deutsche Kindergrogramme geworden. Damit sichern sich die akquirierenden Rundfunkanstalten genau jene Etats, die sie für große europäische Produktionen dringend benötigen – Bespielserie »Janna«.


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