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TELEVIZION 4/1991/1

Fernsehdramaturgie im Kinderprogramm

 

Michael Albus
Partner fürs Leben im Vollprogramm
Für Michael Albus, den Chef der ZDF-Hauptredaktion Kinder, Jugend und Familie, folgt die Dramaturgie des Kinderfernsehens notwendigerweise öffentlich-rechtlicher Programmatik. Der Programmauftrag heißt: ››Leben‹‹; und nicht bloß Einschaltquote. Die Zuschauer sind Kinder - und nicht bloß kleine Konsumenten.


Uwe Rosenbaum
Überleben am Nachmittag
››Inzwischen‹‹, gibt Insider Uwe Rosenbaum unumwunden zu, ››ist eine allgemeine Programmermattung zu erkennen, eine Auszehrung an Ideen, Stoffen und allgemeiner Experimentierfreude.‹‹ Schuld daran sei auch der Mangel an planerischen, finanziellen und personellen Strategien für das Nachmittagsprogramm, dessen Stammkundschaft - die Kinder - vielfach zu Überläufern geworden sind. Rosenbaums Bericht zeigt Perspektiven für eine Neuorientierung auf.

ARD

Siegmund Grewenig
Die Sendung mit der Maus
Die ungebrochene Attraktion der ARD-››Sendung mit der Maus‹‹ hat auch mit einer Dramaturgie zu tun, der sowohl jede halbstündige Sendung als auch die Komposition der Reihe insgesamt folgt. Siegmund Grewenig, verantwortlich für die ››Maus‹‹, zeigt, daß Dramaturgie im Kinderprogramm kein Zufall ist, sondern Produkt systematischer Strategien: Wie sonst kann es sein, daß zum zwanzigsten Geburtstag der ››Maus‹‹ mehr als eine halbe Million Postkarten im Kölner ››Mauseloch‹‹ eintrudelten?

ZDF

Markus Schächter
Von Spielfilmen und anderen Fernsehspielen im Kinderprogramm des ZDF
Der märchenhafte Erfolg der deutsch-schwedischen Fernseh-Film-Prouktion ››Ronja Räubertochter‹‹ belegt eindrucksvoll, was von vielen Kritikern längst abgeschrieben worden war: Die Innovationskraft der Öffentlich-Rechtlichen, wenn es darum geht, mit dem Speck der Qualität die Mäuse in Form von Millionen jungen Zuschauern zu fangen. ››Ronja‹‹, so Markus Schächter, ist zum Modellfall für eine Reihe von Produktionen geworden, die in Planung sind und die allesamt ein Ziel verfolgen. dem sich die Macher im ZDF verschrieben haben: Lust und Neugier der zuschauenden Kinder zu befriedigen und ihnen Futter für die Fantasie anbieten.

 

TELE 5

Eva Ploder
Der Mäuserich ohne pädagogisches Korrektiv
Weg vom Erwachsenen als Kindertümler: Wenn Profis Kinderprogramme machen, dürfen sie sich nicht als Kinder ausgeben. Sonst büßen sie Glaubwürdigkeit und Einschaltquoten bei ihren kleinen Kunden ein.

PROGRAMMKRITIK

Birgit Weidinger
Kleiderraten im ärmlichen Gummi-Zirkus
Einige Vor- und Nachmittage lang untersuchte die Fernsehkritikerin Birgit Weidinger Kinderprogramme privater und öffentlich-rechtlicher Sender - mit den Augen, dem Bwußtsein und dem Herzen ››des Kindes in mir‹‹. Ihre Überprüfung erbrachte für die Privatn eher dürftige Befunde, in der öffentlich-rechtlichen Kinderlandschaft entdeckte sie hingegen ››nach wie vor sehenswerte Figuren und bemerkenswerte Geschichten‹‹.

DOKUMENTATION

Michael Schmidbauer
Fernsehformen und kindliche Programmverarbeitung
Zahlreiche amerikanische Studien befasseb sich mit Fernsehformen (formal features) und damit, wie bestimmte formale Gestaltungsweisen im Kinderprogramm die Aufmerksamkeit der Zuschauer beeinflussen. ››Die Studien‹‹, resümiert Michael Schmidbauer, ››enthalten sehr viel Material, an dessen konsequenter Auswertung die hierzulande betriebene Kinderfernseh-Forschung nicht vorbeigehen sollte.‹‹ Die Praktiker ebensowenig.

DRAMATURGIE

Bernd Küsters
Dramaturgen gibt es nicht
Finanznot, Gleichgültigkeit, Ausbildungslücken: Den Kinder- und Jugendprogrammen der öffentlich-rechtlichen Sender fehlt es an qualifizierten Dramaturgen. Redakteure allein sind überfordert.


Hans-Jürgen Stock
Fernsehdramatik im Kinderprogramm des DFF
Zu Zeiten des DDR-Fernsehens genossen die Dramaturgen des Kinderprogramms überraschende künstlerische Freiheiten. Sie entwickelten und begleiteten Kinderfilme, die auch im Westen gerühmt wurden. Was aus der ››Kinderdramatik‹‹ des DFF werden könnte, ist derzeit noch ungewiß.

INTERVIEW

Kinder sind zukünftige Zuschauer
Interview mit Dietrich Schwarzkopf, Pogrammdirektor ARD

Wird das Kinderprogramm-Angebot auf die frühen Abendstunden ausgeweitet - dann, wenn Kinder wirklich fernsehen? Bedient sich die Programmplanung neuer Strategien wie des ››Sozio-Marketing‹‹, um verlorengegangene Akzeptanz aufzuholen? Fürchtet die ARD um die Kanaltreue untreu gewordener junger Zuschauer? - Antworten von ARD-Programmdirketor Dietrich Schwarzkopf im Gespräch mit Paul Löhr, Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI).

 


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