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TELEVIZION 3/1990/1

Lernen.

 

Ulrike Six
Fernsehen – ein Lehrer?
1992 will der Bayerische Rundfunk mit »Ping Pong« eine neue, einstündige Kindersendung ins ARD-Nachmittagsprogramm heben, die mit Bewährtem - Ratspiel und Dokumentation – den Privaten Paroli bieten könnte: Frech, Frisch, fröhlich, schrill und (vor-)laut. Im Mittelpunkt der Gameshow: Die Rasanten Kids der neunziger Jahre.

Horst Dichanz
Medien in der Schule: Lernen leicht und locker?
Als es vor 25 Jahren mit dem Schulfernsehen bei uns begann, waren die Erwartungen groß. Der schulische Alltag (zusätzlich Fächer, neue Lehrmethoden u.a.) war komplizierter geworden. Das Schulfernsehen sollte schnell und effizient helfen. Und heute? Die Nutzung des Schulfernsehens spiegelt in hohem Maße das »alltägliche« Medienverhalten von Lehrern. Derjenige, der in seinem häuslichen Alltag mit Medien »lebt«, für den diesen Mittel wichtig sind, überträgt diese Einschätzung auch auf den Unterricht; er setzt häufiger Medien ein. Die Fernsehemuffel, die aus kulturkritischem Entschluß Enthaltsamkeit vorm Mildschirm üben, sind auch für das Schulfernsehen nicht erreichbar.


Interview

»Ein Lehrer kann's halt nicht so bildlich beschrieben wie's ist:« Hauptschüler über Ihre Erfahrungen mit dem Schulfernsehen.

 

Programme

Paul Bottelberghs
Die Lust, das visuelle Alphabet zu buchstabieren.
Schulfernsehen ist dazu da, Lehrestoff, das heißt auch harte Fakten, zu vermitteln. Aber: Die Kinder, die heute in den Schulen sitzen, sind mit Fernsehen aufgewachsen – sie sind nur noch bereit, sich spannende Sendungen anzusehen. Und so, wie man früher sagte, dass jeder Lehrer in erster Linie die Muttersprache unterrichten muß, so kann man heute behaupten, dass jede Lehrsendung zunächst eine Sendung über visuelle Kultur sein muß
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Chris Jelly
Der Flipper, der Elefant und die drei Teetassen.

Für Fernsehmacher gibt es zwei Erfolgskriterien: Die Anzahl der Zuschauer und die Chancen auf dem »Markt«. Letzteres ist der Schulfernsehserie »Scientific Eye« besonders eindrucksvoll gelungen. Seit der Erstausstrahlung 1986 haben 28 Länder gekauft. »Schau, Denke, Vermute, Versuche« sind die Zauberworte und das konzeptionelle Unterfutter der Serie, die »aktives« Lernen mit dem »passiven« Medium Fernsehen erreichen will.

DOKUMENTATION

Karin Böhme-Dürr
Forschungsergebnisse: Lernen durch Fernsehen.

Frage: Können Kinder und Jugendliche durch Fernsehen lernen? Antwort der Medienforscher: »Ja, aber…« Sicher ist eine solche Quintessenz jahrzehntelanger Bemühungen der internationalen Medienwirkungsforschung verkürzt, eine schlüssige Antwort aber auch nicht möglich. Teilantworten können gegeben werden, etwa beim Vergleich der Lernwirksamkeit verschiedener Medien, zum Spracherwerb mit Hilfe des Fernsehens, zum Erwerb sozialer Rollen, zur Wirksamkeit von Nachrichten, zur Aufmerksamkeit, Wahrnehmungsfähigkeit… -zu Einzelbereichen also, die für das Lernen mit dem Fernsehen von Bedeutung sind.

MAGAZIN

USA: Gesponsertes Schulfernsehen. Im Walhalla der Werbemärkte.

Forschungsseminar über Schul – und Bildungsfernsehen im Israel.

»Offener Kanal« in Schulen – Saarländisches Experiment.

AKTUELL

Manfred Meyer
Schulfernsehen in Europa. Anfang vom Ende oder erfolgreich wie eh und je?



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