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TELEVIZION 28/2015/2

50 Jahre IZI


EDITORIAL
1965 riefen Intendant Christian Wallenreiter und Dr. Helmut Oeller, damaliger Leiter des Studienprogramms beim Bayerischen Rundfunk, das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen ins Leben.
Ihr Anliegen: In Zeiten, in denen die Entwicklungen in den Medien rasant fortschreiten, müssen Zusammenhänge in größeren Entwicklungslinien gesehen werden. Wissenschaftlich fundiert sollte die Qualität im Angebot des Kinder-, Jugend- und Bildungsfernsehens seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag im besten Sinne nachkommen. Ein inhaltlich eigenständiges Institut sollte das Wissen der Welt zum Kinder-, Jugend- und Bildungsfernsehen aufbereiten, erweitern und so Redaktionen, Institutionen und den öffentlichen Diskurs qualifizieren. Es ist ein Auftrag, den das IZI in den 50 Jahren seines Bestehens ernst genommen und in den jeweils als besonders relevant erachteten Schwerpunkten produktiv umgesetzt hat (Mikos).
In dieser Jubiläumsausgabe werden Entwicklungslinien im Kinderund Bildungsfernsehen nachgezeichnet. Aufgezeigt wird, wie sich das Kinderfernsehen im geteilten und wiedervereinigten Deutschland entwickelte (Wiedemann) und wie im Bildungsfernsehen aus abgefilmten Schulsettings attraktive Lernräume (Schlote) wurden.
Anhand von Wissenssendungen des Bayerischen Fernsehens (Reinhard) und des WDR (Grewenig & Mühlenbeck) wird aufgezeigt, wie Qualität im bildenden Kinder- und Familienfernsehen entsteht und welchen Beitrag Forschung leisten kann. Anhand der Kindernachrichtensendung logo! wird sichtbar, wie Berichterstattung für Kinder gestaltet werden kann (Radlicki, vom Orde).
Auch der internationale Überblick über die Entwicklungslinien in verschiedenen Teilen der Welt macht deutlich: Neben den Zeichen der Zeitgeschichte und zentralen politischen Entscheidungen spiegeln Kindermedien immer auch das Verständnis von Kindern und ihrer Rolle in der Gesellschaft wider (Fuhs). Nachhaltig etabliert und als Qualität weltweit anerkannt wird dabei Fernsehen, das die Perspektiven der Kinder ernst nimmt, Tabus und Neuerungen nicht scheut und vor allem das Interesse der Zielgruppe aufgreift (Schneid).
In Deutschland sehr erfolgreich sind seit Jahrzehnten die Adaptionen von Klassikern der Kinderkultur (Göhlen, Wellershoff). Was Kinder an Pippi Langstrumpf (Haager), Pumuckl (Holler), Biene Maja (Götz) und Wickie (Holler) begeistert und ob bei Müttern und Kindern die »alten« Anime-Varianten oder die Versionen in CGI besser ankommen, fasst diese Ausgabe der TelevIZIon zusammen.

Dr. Maya Götz


FORSCHUNG

Dieter Wiedemann
Kinderfernsehen zwischen Fantasie und Anpassung

Lothar Mikos
Von der fehlenden Halbsekunde zur Wespentaille
Der Artikel gibt einen Einblick in die Geschichte des IZI in den vergangenen 50 Jahren seines Bestehens.

Forschungsbibliographie 50 Jahre IZI

Elke Schlote
Bildungsfernsehen historisch

Kirsten Schneid
Qualitätskriterien der besten Kinderprogramme der letzten 50 Jahre

Burkhard Fuhs
Von Struwwelpeter, Pippi Langstrumpf, Biene Maja und Co.
Kindermedien sind eine Erfolgsgeschichte und gleichzeitig ein Abbild von der Rolle, die Kindern in einer Gesellschaft zugestanden wird.

 

PROGRAMMFORSCHUNG

Julia Sophie Haager

Was macht Pippi Langstrumpf zum Klassiker?

Andrea Holler
»Da muss ja der Bauch mitdenken, weil im Kopf gar nicht so viel Platz ist«
Der Pumuckl hat einen eher ungewöhnlichen medialen Erfolgsweg: Vom Radiohörspiel über Bücher und Schallplatten wurde er als Fernsehserie zum Klassiker. Eine Studie zeigt, was Kinder heute an den Pumuckl-Geschichten fasziniert.

Maya Götz
Die Biene Maja: nett, helfend und selbstbestimmt

Andrea Holler
Was Wickie aus Kindersicht zum Klassiker macht

Maya Götz
Klassiker in der alten oder neuen Version?

 

FORSCHUNGSDOKUMENTATION

Maya Götz

Von Willi zum Checker in der Forschung
Am Beispiel von Wissenssendungen für Kinder im Bayerischen Rundfunk wird dargestellt, wie in der Zusammenarbeit von Produktion und Forschungspraxis Sendungen noch mehr an Qualität gewinnen können.

Maya Götz
Die Sendung mit der Maus bzw. dem Elefanten in der Forschung

Heike vom Orde
Kindernachrichten im Fernsehen

Heike vom Orde
Die Vielfalt der Kinderfernsehforschung aus wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive

 

PROGRAMM

Anna Home

50 Jahre Kinderfernsehen in Großbritannien

Kalle Fürst
50 Jahre Kinderfernsehen in Skandinavien

Irene Wellershoff
50 Jahre Kinderfernsehen in den Niederlanden, Deutschland und Polen

David Kleeman
50 Jahre Kinderfernsehen in den USA

Beth Carmona
50 Jahre Kinderfernsehen in Lateinamerika

Firdoze Bulbulia
50 Jahre Kinderfernsehen auf dem afrikanischen Kontinent

Jenny Buckland
50 Jahre Kinderfernsehen in Australien

 

INTERVIEW

Andreas Reinhard
Von Willi zum Checker und weiter

Siegmund Grewenig/Brigitta Mühlenbeck
Der Klassiker des deutschen Kinderfernsehens: Die Sendung mit der Maus

Eva Radlicki
logo!: Evolution statt Revolution

Josef Göhlen/Irene Wellershoff
Die Biene Maja: frech, frei, unabhängig

Josef Göhlen/Irene Wellershoff
Wickie: ängstlich und tough zugleich

 


Die Fachzeitschrift TELEVIZION kann kostenlos beim IZI bestellt werden.