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EDITORIAL
 Kreativität ist das Schaffen von Neuem und Wertvollem. Kinder-, Jugend- und Bildungsfernsehen lebt davon, immer wieder neue und für die Zuschauenden bereichernde Inhalte, Geschichten und Ausdrucksformen zu finden. Ganz sicher kein einfacher Weg, gerade wenn es darum geht, dauerhaft kreative Prozesse zu ermöglichen und zu befördern. Kreativitätsforschung kann im Detail aufzeigen, dass der Prozess sowohl persönliche als auch spezifische Umweltbedingungen erfordert (Holm-Hadulla). Um Neues zu denken, d. h. weit voneinander entfernte Gehirnzellen miteinander zu verknüpfen, braucht es die richtigen Menschen, aber auch eine Umgebung und Methoden, die dies begünstigen (vom Orde, Thomas). Anhand von Interviews mit innovativen Fernseh- und Filmschaffenden werden die Details dieses Komplexes deutlich. »Kreativität ist eher ein Marathon als ein Sprint«, formuliert Ed Catmull, einer der 3 Gründer von Pixar und Leiter von Disney Animation, so treffend und verlangt gerade auch auf der Leitungsebene ein ständiges Lernen und Reflektieren. Nur durch ein bewusst erhaltenes »Beginner’s Mind«, mit der Lust und Neugier am Forschen und Experimentieren, bleibt einem der Kardinalfehler des Managements kreativer Kulturen erspart. Denn Chefs und Chefinnen, die meinen, sie wüssten, wie es geht, können das Neue und Wertvolle gar nicht mehr erkennen. Doch wenn es gelingt, das Wesentliche und bisher Unsichtbare ästhetisch zu erfassen, dann kann es für viele bereichernd sein.
Wie bewegend dies sein kann, wird in einer Studie mit Jugendlichen deutlich, die sich mit den Heilungsbildern anderer Jugendlicher auseinandersetzen (Lahusen/Hildebrand). Nicht zuletzt das zeigt, wie viel noch nicht gesehen und noch nicht erzählt ist. Denn Fernsehen kann Kinder und Jugendliche kreativ bereichern (vom Orde) – wenn sich die Menschen, die hinter den Sendungen stehen, immer wieder in ihren Vorannahmen und Weltbildern hinterfragen, fehlerfreundlich und offen für neue Erfahrungen sind und unermüdlich an der Kreativität im Ganzen und im Detail arbeiten.
Dr. Maya Götz
FORSCHUNG
Rainer Holm-Hadulla
Was bedeutet Kreativität?
Der Autor fasst historische und philosophische Konzepte von Kreativität zusammen und erläutert das Zusammenspiel der Faktoren Begabung, Wissen bzw. Können, Motivation, Persönlichkeitseigenschaften und Umgebungsbedingungen.
Maya Götz
Creativity, Inc.
Maya Götz
Wo kommen die neuen Ideen her?
Frank Weiß/Timo Gößler
Kreativitätsindustrie: Writers Room
Die Autoren beschreiben die Prozesse und Strukturen in einem Writers Room, dem US-amerikanischen Arbeitskonzept, mit dem die meisten der hoch gelobten und erfolgreichen US-TV-Serien entwickelt werden – ein Konzept, das sowohl auf Effizienz als auch auf spielerische Kreativität setzt.
Carmen Thomas
Lösungen erzeugen durch Kreativität
mit Methode
Stephanie Lahusen/Erny Hildebrand
Jugendliche offenbaren uns starke emotionale Innenwelten
In einer qualitativen Studie mit 76 SchülerInnen wurde der Frage nachgegangen, welche Gedanken und Gefühle den Jugendlichen bei den Bildern des Projekts »Klang meines Körpers« kommen.
FORSCHUNGSDOKUMENTATION
Heike vom Orde
Was fördert die Kreativität?
Heike vom Orde
Macht das Fernsehen Kinder unkreativ?
INTERVIEW
Benjamin Manns
»Kreativität durch Abweichung«
Josh Selig
»Ideen kommen ganz von allein«
Irene Wellershoff
Wie der Koffer in den Laden von Siebenstein kam
Tommy Krappweis
»Brot ist lustig«
John Nugent
Visual Effects als Chance für Kreativität
Ben Bocquelet/Mic Graves/Antoine Perez
Die Kreativität hinter The Amazing World of Gumball
Richard Bradley
»Wenn du lachst, fühlst du dich besser«
Billy Macqueen
Baby Jake: Eine Serie aus einer besonderen Erfahrung mit Kindern
Genia Baranowski
Kreative Inseln schaffen und ein
bisschen»spinnen« dürfen
 Die
Fachzeitschrift TELEVIZION kann kostenlos beim
IZI
bestellt werden.
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