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Religion in Kindersendungen
Für Grundschulkinder ist Religion
etwas sehr wichtiges, was ihnen vor allem auf individueller,
aber auch gesellschaftlicher Ebene Halt und Orientierung gibt.
Im Kinderfernsehen findet sich dieses Thema jedoch kaum.
Nur vereinzelt gibt es Religionssendungen für Kinder,
von Zeichentrickgeschichten wie "Verbotene Geschichten"
(KI.KA/ZDF) oder "Geschichten aus der Bibel" (KI.KA)
bis zu fiktionalen Realserien wie "Vorsicht keine Engel"
(KI.KA/ZDF). Das einzige regelmäßige Glaubensmagazin
für Kinder "Anschi und Karl-Heinz" findet sich
in einer Nische des öffentlich-rechtlichen Bildungsfernsehens:
auf BR-alpha. Entsprechend dem Angebot sind auch die Forschungsergebnisse
in diesem Bereich sehr rar. Hier setzt das IZI-Forschungsprojekt
an und geht in explorativen Studien den Fragen nach:
Finden Kinder Religionssendungen
attraktiv? (2003)
Was gefällt ihnen und
was ist eher langweilig? (2003)
Wie gehen Kinder mit den
religiösen Inhalten um? (2004)
Welche Inhalte gewinnen
sie und wie stellen sie Korrelationen zum
Glauben her? (2004)
Ziel
Neben der Beratung der Sendung Anschi und Karl-Heinz sollen
in dem Projekt grundlegende Fragen der Rezeption und Aneignung
von religiösen Inhalten und die Frage nach der Qualität
in Religionsprogrammen in ersten Ansätzen beantwortet werden.
Methode
Teilprojekte 2003:
Im IZI bzw. im Religionsunterricht sehen Kinder (Minestrantengruppen)
zwei Folgen der Sendung "Anschi und Karl-Heinz" zum
Thema "Die Beichte" und "Die Taufe". Anschließend
malen sie, was ihnen gut bzw. nicht so gut gefallen hat. Zu
den Bildern und der Sendung werden sie anschließend problemzentriert
interviewt. Hinzu kommen kreative Methoden wie das Nachspielen
der Handlung und religiöser Rituale mit Stoffpuppen. In
dieser ersten Explorativstudie, die im Frühjahr 2003 stattfand,
wurden so insgesamt 52 Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren befragt.
Teilprojekte 2004:
Im Religionsunterricht sahen Kinder der vierten Klasse
die Folge "Mehr oder Weniger". Anschließend
malten sie, was ihnen neu war oder was sie besonders bewegt
hat, sowie auf einem anderen Blatt, was ihnen gut bzw. nicht
so gut gefallen hat. Zu den Bildern und der Sendung wurden sie
anschließend problemzentriert interviewt. Schwerpunkt
der Befragung war neben dem Verständnis und den Lesarten
der Inhalte die Frage, was sie aus der Sendung inhaltlich gewonnen
haben und welche Korrelation sie zum Glauben herstellen. In
dieser zweiten Explorativstudie, die im Sommer 2004 stattfand,
wurden insgesamt 69 Kinder im Alter von 10 Jahren befragt, wobei
49 Kinder in die weitere Auswertung einflossen.
Die Ergebnisse wurden auf der Tagung "Was ist Qualität?"
im Dezember 2005 in München vorgestellt und in einem Abschlussbericht publiziert.
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