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Was Kinder und Jugendliche zum Thema Wiedervereinigung wissen

Es war das prägendste Ereignis der deutschen Nachkriegsgeschichte: Der Fall der Mauer im Jahr 1989 markierte nicht nur das Ende der innerdeutschen Grenze. Er bereitete auch den Weg für die Wiedervereinigung der beiden getrennten Staaten und schließlich für die Entwicklung hin zu dem Deutschland, wie wir es heute kennen. Der Fall der Berliner Mauer und damit die „Wende“ lag am 09.11.2019 drei Jahrzehnte zurück. Was wissen Kinder und Jugendliche heute noch über diese Zeit?
Das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) ließ in einer Repräsentativbefragung 1.486 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 19 Jahren in Deutschland befragen, ob sie von der ehemaligen Teilung Deutschlands wissen und wie die beiden deutschen Staaten hießen.

Ergebnisse: Mehr als ein Drittel der Kinder und Jugendlichen weiß nicht, dass Deutschland geteilt war. Bis zur 6. Klasse sind es fast zwei Drittel, bei den 13- bis 19-Jährigen haben 7 % noch nichts von der Teilung Deutschlands gehört. Preteens, die in den neuen Bundesländern aufwachsen, sind besser informiert als die 10- bis 13-Jährigen in den alten Bundesländern.
Auf die Frage „Und weißt du auch, wie diese beiden Staaten hießen?“ kann etwas mehr als die Hälfte der Jugendlichen mindestens einen der beiden Staaten richtig benennen. Der Name DDR ist dabei bekannter als der Name BRD. Kinder und Jugendliche, die im Osten von Deutschland aufwachsen, haben früher mehr Wissen als diejenigen, die im Westen aufwachsen.
Mit zehn bis elf Jahren, also meist in der 5. und 6. Klasse, wissen fast drei Viertel aller Kinder nicht, wann die Wiedervereinigung war. In der Altersklasse der 12- bis 15-Jährigen ist es noch die Hälfte der Jugendlichen, die den Zeitpunkt der Wiedervereinigung nicht verorten kann. Bei den 16- bis 18-Jährigen sind es immerhin noch mehr als 20 %, die keine korrekte Zeitvorstellung von der Wiedervereinigung haben.
Insgesamt zeigt sich also, dass Kinder hier dringend mehr Wissen brauchen um die Geschichte des Landes, in dem sie aufwachsen.