IZI-Forschung
 
Sonstige Forschungsprojekte

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Resilienz

Münchner Kinder erzählen starke Geschichten: Resilienzförderung mit Medien (2019)

„Der Tag, an dem ich merkte, wie stark ich eigentlich bin“. Das ist die Erzählaufgabe, mit der sich Kinder der 3. und 4. Klasse im Uni-Lernhaus der LMU München an der Grundschule am Bauhausplatz im April 2019 eine Woche lang beschäftigten. Das Projekt kombiniert gezielt Resilienzförderung und Medienbildung und wurde vom IZI entwickelt und von Prof. Dr. Uta Hauck-Thum, die mit ihren Studierenden des Lehramts an Grund- und Förderschulen die Projektwoche gestaltete, begleitet. Zudem wurde das Projekt mit Hilfe von Vorher-nachher-Fragebögen evaluiert. Insgesamt füllten 88 Kinder vor und nach der Projektwoche einen altersgerechten Fragebogen aus.
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Homepage zum Projekt: https://www.projektwoche-starke-geschichten.de

 

Strong Stories for Strong Children (2013 - 2018)

Sich als Kind wertvoll und stark zu erleben, ist eine wichtige Grundlage für psychische Gesundheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber den Herausforderungen und Krisen des Lebens (Resilienz). Doch wann passiert das im Alltag und wo sind die Ansatzpunkte für eine gezielte Unterstützung von Resilienz?

Die Studie: Starke Geschichten aus aller Welt
Das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) wertete in Zusammenarbeit mit der Stiftung PRIX JEUNESSE 700 Geschichten aus 50 Ländern aus. Kinder, Jugendliche und Erwachsene in aller Welt malten und erzählten rückblickend ihre ganz persönlichen Erlebnisse auf die Frage: „Wann hast du gemerkt, dass du stark bist?“ Die Analyse zeigte dabei vor allem Ähnlichkeiten.
Alle 700 Stärkeerlebnisse lassen sich auf drei Dimensionen herunterbrechen: das Erreichen eines selbst gesetzten Ziels, die Bewältigung einer Krisensituation und das Erlebnis, anderen zu helfen. Die Settings, in denen diese Erlebnisse stattfinden, sind weltweit ähnlich: Eine Auszeichnung zu erhalten, Mobbing zu überwinden oder den Geschwistern zu helfen, gehören zu den 12 typischen Szenarien, in denen Kinder sich zum ersten Mal bewusst als wertvoll und stark erlebten.

Die Serie: The Day I Became Strong
17 Länder arbeiteten mit Unterstützung des Goethe Instituts zusammen, um einige der typischsten Geschichten als Kurzfilme umzusetzen. Die Geschichten erzählen in 5 Minuten, wie sich z. B. Zara aus der Mongolei gegen die Hänseleien in der Klasse wehrt oder Ahmet aus Ägypten zum ersten Mal Zuneigung für seinen kleinen Bruder entwickelt. Die jeweilige Originalsprache der Kinder ist dabei zu hören, wird aber durch eine Kinderstimme im Voice Over kommentiert, die in die jeweilige Landessprache übersetzt wird. Die Dramaturgie folgt dabei stets dem selben Schema und die authentischen Geschichten wurden gezielt so gestaltet, dass sie die Resilienz von Kindern auch beim Zuschauen fördern.
und die handwerkliche Qualität des Formates wird durch eine internationale Arbeitsgruppe von Spezialist*innen für Kinderfernsehen, die zur Drehbucharbeit und Produktion jeweils vor Ort sind sichergestellt und der Schnitt durch mehrere Personen gesichtet und kommentiert.

Literatur:
Götz, Maya (2018). „Wann hast du gemerkt, dass du stark bist?” Stärkeerlebnisse von Kindern weltweit. TelevIZIon, 31(1), 24-30.
Götz, Maya (Hrsg.) (2018). The Day I Became Strong. Strong Stories for Strong Children from Around the World. München: IZI.

 

Rezeptionsstudie The Day I Became Strong (2018)

Das internationale Format The Day I Became Strong erzählt die Erlebnisse von Stärke im Alltag von Kindern. Die einzelnen Episoden beruhen auf wahren Erlebnissen eines Kindes und wurden auf die Frage hin erzählt: »Wann hast du gemerkt, dass du stark bist?« Das Ziel der Sendung: Kinder in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken und ihnen Kraft und Strategien für schwierige Situationen an die Hand zu geben. Ob dies mit dem Format gelingt und wie Kinder selbst die Sendung sehen, untersuchte das IZI im Rahmen einer Rezeptionsstudie. 5 Episoden aus verschiedenen Kulturkreisen wurden für die Studie ausgewählt, um herauszufinden, ob The Day I Became Strong zur Förderung von Resilienz beiträgt.
Insgesamt nahmen 108 Kinder im Vor- und Grundschulalter aus Deutschland und Taiwan an der Studie teil. In Deutschland wurden n = 47 Kinder im März und April 2018 dabei gefilmt, wie sie 4 der ausgewählten Episoden (aus Deutschland, Ägypten, Norwegen und Taiwan) sahen. Vorher und nachher wurden die 5- bis 11-Jährigen in Einzelinterviews zu ihrer persönlichen Einstellung und zu Handlungsoptionen zu bestimmten gezeigten Situationen und Problemstellungen sowie zur Attraktivität der einzelnen Sendungen befragt. Mithilfe des Nachher-Fragebogens wurde die Einstellungsänderung bzw. veränderte Wahl von Handlungsoptionen im Sinne der Resilienzförderung abgefragt.
In Taiwan sahen n = 61 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren 4 der Episoden (aus Ägypten, Namibia, Norwegen, Taiwan) im Rahmen eines Screenings beim Taiwan International Children’s Film Festival. In einer standardisierten Befragung füllten sie vor und nach der Rezeption einen entsprechenden Fragebogen mit geschlossenen Fragen aus.
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Literatur:
Holler, Andrea: „Die hat ihr Ziel erreicht, das sie machen wollte". Eine Rezeptionsstudie zum Format The Day I Became Strong. TelevIZIon, 31/2018/1, S. 31-34.

 

Der Storytelling Club (2017/2018)

Das IZI führt in Kooperation mit der Stiftung PRIX JEUNESSE den Storytelling Club durch, ein Projekt zur niederschwelligen Förderung der Resilienz, Kreativität und psychischen Gesundheit von Kindern, und stellt in diesem Zusammenhang Materialien für Einheiten zur Resilienzförderung bereit. Ziel des Projektes ist es, ein kleines Buch zu erstellen, das anderen Kindern, die in einer ähnlichen Situation sind, helfen soll. Die entsprechende Vorlage wird online unter www.storytellingclub.de (ab Juni 2017) zur Verfügung gestellt. Das Buch wird später kurze Geschichten und Bilder oder Fotos enthalten, die Resilienzerlebnisse des Alltags (Starke Geschichten) erzählen. Die Geschichten entstehen in wöchentlichen Treffen, in denen die Kinder je nach Modell für eine Stunde (über 16 Wochen), 2 Stunden (über 8 Wochen) oder kompakt als Projektwoche zusammenkommen. In diesen Treffen schauen sie sich z. B. kurze Filme an, die dann zum Ausgangspunkt für das Finden eigener starker Geschichten werden. Die Kinder lernen, wie man Geschichten erzählen kann, in einem Vortrag vor der Gruppe, in Bild- und in Schriftform. Typische Erzählanlässe sind Impulse wie: „Ist es Dir schon mal passiert, dass Du Dich erst etwas nicht getraut hast und es dann doch gewagt hast?“ oder „Wann konntest Du jemand anderem helfen?“. Im Storytelling Club bekommen Kinder die Möglichkeit, eigene Erfolgserlebnisse wahrzunehmen und anderen zugänglich zu machen. Hinzu kommen kleine erprobte Übungen zur Förderung des Selbstwerts und der Kommunikation.

Literatur:
Taher, Fadi; Kanso, Suzanne; Götz, Maya: Der Storytelling Club. TelevIZIon, 31/2018/1, S. 35-37.

 

„Here’s my Story“ –Kann ein medienpädagogisches Projekt Resilienz stärken? (2017)

Here’s my Story ist ein Medienprojekt des Bayerischen Rundfunks und der Stiftung Zuhören unterstützt von der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e. V.. In sechs Jahren haben über 1.000 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 25 Jahren aus Mittelschulen und Berufsintegrationsklassen aus ganz Bayern teilgenommen und ‒ unterstützt von Medienprofis ‒ innerhalb einer Woche einen individuellen, autobiografischen Clip gedreht, der im Netz veröffentlicht wird. Das IZI evaluierte mit 99 Jugendlichen im Alter von 13 bis 23 Jahren vor und nach dem Projekt, inwieweit Resilienz und kulturelles Verständnis gefördert wurden.
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Literatur:
Mendel, Caroline; Dillmann, Elke: Here's my story. Kann ein medienpädagogisches Projekt Resilienz stärken? TelevIZIon, 31/2018/1, S. 38-41.