IZI-Forschung
 
Forschungsschwerpunkt Berichterstattung für Kinder und Jugendliche

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Kriege und Natur- und Technikkatastrophen sind in einer globalisierten und von Nachrichtenmeldungen durchdrungenen Welt Teil der medialen Berichterstattung. Sie verunsichern und zeigen, dass Dinge, die wir unhinterfragt als gegeben hinnehmen – wie die Sicherheit für Leben und Gut – gefährdet sein können. Was bedeutet dies für Kinder?
Berichterstattung, zumal die für Erwachsene, setzt auf starke Bilder um Aufmerksamkeit zu gewinnen, z. T. wird auch deutlich emotionalisiert und dramatisiert. Kinder sehen die Berichterstattung und machen sich ein Bild von den Ereignissen. Aus der Forschung ist bekannt, dass Nachrichten Kinder ängstigen können und politische Diskurse ihr Weltbild prägen. Entsprechend hoch ist die Verantwortung, speziell für Kinder eine angemessene Berichterstattung anzubieten. Doch was heißt das konkret? Diese und andere Fragen werden in diesem Forschungsschwerpunkt untersucht.


Literatur:
TelevIZIon 24/2011/2 „Kinder und Katastrophenberichterstattung“

TelevIZIon 19/2006/2 „Politik im Kinder- und Jugendfernsehen“
TelevIZIon 16/2003/2 “Krieg im Kinderfernsehen“
Lemish, Dafna; Götz, Maya: (Hrsg.): Children and Media in Times of War and Conflict. Cresskill, NJ: Hampton Pr. 2007

Wie Kinder und Jugendliche das Thema Geflüchtete verstehen (2016-2017)

Mit der Kooperationsstudie des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) liegt nun eine breit angelegte Studienreihe zum Thema Heranwachsende und Geflüchtete vor. In diesem Kontext wurden u. a. im März (n= 741) sowie im September 2016 (n= 1.448) 6- bis 19-Jährige repräsentativ zu ihrem Wissen und ihren Einstellungen zu Flüchtlingen befragt und Zusammenhänge zur Mediennutzung nachgewiesen. Im qualitativen Teil wurden in fragebogengestützten Interviews mit offenen und standardisierten Fragen sowie Kreativanteilen 147 6- bis 11-Jährige und zur Selbstausfüllung mit einem entsprechenden altersangemessenen Fragebogen 166 12- bis 18-Jährige befragt.
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Literatur:
Götz, Maya; Holler, Andrea: Wie Kinder und Jugendliche das Thema Geflüchtete verstehen. Studienreihe des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) zu Wissen, Meinungen und Vorstellungen von 6- bis 19- Jährigen in Deutschland. Forschungsbericht IZI, 2017.
TelevIZIon 29/2016/2 „Flucht und Ankommen“

Wie Kinder die Natur- und Technikkatastrophen in Fukushima wahrnahmen (2011)

Im März 2011 beherrschten die Katastrophen in Japan – ein Erdbeben, ein Tsunami und ein schwerer Unfall in einem Atomkraftwerk – die Nachrichten weltweit. Das IZI untersuchte, wie Kinder (fünf bis 13 Jahre) die Katastrophen wahrnahmen, wie das Kinderfernsehen weltweit mit dem Thema umging und wie sich Kinder eine Kindersendung zu dieser Thematik wünschen würden.
Dazu wurden in den ersten zehn Tagen nach dem Erdbeben bundesweit 313 Kinder zwischen fünf und 13 Jahren in Einzelinterviews befragt. Die Kinder erzählten von ihrem Wissen, von ihren Emotionen und ihrer Wahrnehmung der Berichterstattung. Neben offenen Fragen enthielt der Fragebogen geschlossene standardisierte Fragen und zwei Kreativteile, bei denen die Kinder Bilder malen konnten zu ihrer Vorstellung der Geschehnisse in Japan und dazu, wie sie sich eine Kindersendung zum Thema wünschen würden. Mit denselben Leitfragen und Kreativaufgaben wurden 183 Kinder in den USA und 166 Kinder in Brasilien befragt.
Hinzu kamen kleinere internationale Vergleichsgruppen aus Ecuador, Kuba und Kanada. Zudem verfassten 222 Kinder aus acht Ländern Bildbriefe an Fernsehverantwortliche, in denen sie malten, wie sie sich die Ereignisse in Japan vorstellen und was sie darüber gerne im Fernsehen gesehen hätten. Zusätzlich erzählten 98 Kinder aus zehn Ländern in Kamerainterviews, wie sie die Fernsehnachrichten für Erwachsene empfanden und welche Art von Kinderberichterstattung sie sich wünschen würden bzw. welche Bilder sie nicht sehen möchten. Ergänzt wurden die Studie durch diverse Medienanalysen der Berichterstattung in Print- und TV-Medien für Kinder und Erwachsene.
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Literatur:
TelevIZIon 24/2011/2 „Kinder und Katastrophenberichterstattung“

Politische Nachrichten im Kinderfernsehen (2006) 

Literatur:
TelevIZIon 19/2006/2 „Politik im Kinder- und Jugendfernsehen“
Forschungsbericht „Politische Nachrichten im Kinderfernsehen und deren Rezeption durch Kinder. Eine Medienanalyse der Sendungen ‚logo!’ und ‚neuneinhalb’ und deren Verständnis bei Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren“

Kinder sehen den Krieg - Die Sicht der Kinder auf den Krieg im Irak und die Fernsehberichterstattung 

Wochenlang dominierte ein Thema die Medien: der Krieg im Irak. In den Berichten sind Bombardements, Verletzte und Tote zu sehen. Kinder haben zu diesen Bildern und den Ereignissen ihre eigene Perspektive. Sie haben Sorgen, Fragen, Informationsbedarf und das Bedürfnis, ihre Sicht der Dinge und ihre Gefühle darzustellen. Wodurch sich diese Perspektive von Kindern auszeichnet und wie Kinderfernsehen mit der Problematik umgeht, untersucht derzeit das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) in Zusammenarbeit mit internationalen WissenschaftlerInnen.

Literatur:
TelevIZIon 16/2003/2 “Krieg im Kinderfernsehen“
Lemish, Dafna; Götz, Maya: (Hrsg.): Children and Media in Times of War and Conflict. Cresskill, NJ: Hampton Pr. 2007