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Soziale Netzwerke, Geschlechterbilder und Werte
Eine Studienreihe zur Bedeutung von Instagram und TikTok bei der Entwicklung von Werten in Bezug auf Geschlechterrollen, Gewalt, Rechtsextremismus und Klimawandel

Studien zeigen bei einer Reihe von Jugendlichen überraschend konservative Geschlechterbilder: Männlichkeitsentwürfe von Stärke und Aggression bis hin zur Radikalisierung sowie „Tradwives“ (traditional (house-) wives), die ihr Leben vorrangig an den Bedürfnissen des Mannes ausrichten. Soziale Netzwerke, insbesondere Instagram und TikTok, spielen für Information und Selbstinszenierung eine zentrale Rolle. Wie die Zusammenhänge im Einzelnen aussehen und wo Ansatzpunkte für Interventionen liegen, ist jedoch noch nicht bekannt. Hier setzt die beantragte Studienreihe an und erforscht zunächst explorativ und dann repräsentativ, wie Geschlechterbilder und Wertekosmen bei Jugendlichen mit der Nutzung von Instagram und TikTok zusammenhängen. Im Fokus stehen dabei die Vorstellungen der Jugendlichen zu Gleichberechtigung der Geschlechter, Gewalt – insbesondere Gewalt gegen Frauen, Rechtsextremismus und Klimawandel/Verlust von Biodiversität.
Mit diesem Wissen sollen in einem dritten Schritt Wege für Social-Media-Spots gefunden werden, wie sich an das anknüpfen lässt, was Jungen und Mädchen wichtig ist, dies aber mit pro-sozialen, demokratisch fundierten Werten angereichert werden kann.

Entsprechend sind die forschungsleitenden Fragen der Studie in Teil A und B:

  1. Welche Zukunftsentwürfe haben junge Männer und Frauen mit besonderem Blick u.a. auf Gleichstellung, Gewalt, Rechtsextremismus und Klimawandel/Verlust von Biodiversität?
  2. Welche Vorbilder (Influencer*innen) und Werte haben Jungen und Mädchen zwischen 12-19 Jahren?
  3. Welche Bedeutung haben Influencer*innen in diesem Kontext, insbesondere bei TikTok?
  4. Gibt es Zusammenhänge zwischen Selbstinszenierung, Wertekosmos und rechtsextremer Orientierung bis hin zur Radikalisierung?

Ziel der Studie Teil C ist es, die Zusammenhänge zwischen den Dimensionen herauszuarbeiten und Ansatzpunkte für angemessenere Zukunftsperspektiven und Werte sowie Demokratiestärkung zu entwickeln und zu testen.
Forschungsleitende Fragen:

  1. Welche Formate und Ästhetiken sind für Jugendliche aus unterschiedlichen Wertekosmen attraktiv?
  2. Wie können diese zur Erweiterung von Wertekosmen genutzt werden?
  3. Inwieweit lassen Jugendliche eine Erweiterung ihrer Werte in Richtung demokratischer und pro-sozialer Einstellungen über Social Media zu?
Die Studienreihe ist als Kooperationsprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Soziales und Arbeit, des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) beim Bayerischen Rundfunk, der Gesellschaft zur Förderung des internationalen Jugend- und Bildungsfernsehens e.V. und der MaLisa Stiftung geplant.