ARD-alpha

Selbstbestimmt · Die Reportage Emil und der Pferdeflüsterer

Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, entsteht zwischen dem achtjährigen Emil und dem 52-jährigen Pferdeflüsterer Rupert eine ganz besondere Freundschaft. | Bild: BR/MDR/SWR

Samstag, 30.03.2024
09:30 bis 10:00 Uhr

  • Untertitel

ARD alpha
2021

Der Film erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Eine Freundschaft zwischen ungleichen Menschen: Emil, acht Jahre alt, Autist und Rupert, 52 Jahre alt und Pferdeflüsterer. Rupert Isaacson ist der Liebe wegen vor einem Jahr von Amerika nach Deutschland gezogen, auf einen Reiterhof in der Nähe von Wiesbaden. Der Pferdeflüsterer findet mit Hilfe seiner Pferde einen besonderen Zugang zu autistischen Kindern wie Emil.

Der achtjährige Emil lebt in seiner eigenen Welt und hat manchmal beängstigende Wutausbrüche. Seine Mutter Sarah, die noch drei weitere Kinder hat, kommt mit dem Jungen mitunter an ihre Grenzen und hofft auf die Hilfe von Isaacson.

Dieser hat nämlich schon seinen eigenen Sohn Rowan öffnen können, der auch ein Autist ist. "Nach der Diagnose habe ich einen Weg gesucht, um einen Zugang zu Rowans Welt zu finden. Und der Weg dort hinein war Reiten", erzählt er bei einem Besuch auf dem Birkenhof. Vater und Sohn reisten gemeinsam in die Mongolei, die Begegnungen mit Schamanen und Hirten sollten Rowan auf eine Weise verändern, die Rupert sich nie hätte erträumen können.

Der Pferdeflüsterer schrieb über die Erfahrungen seiner Reiterreise ein Buch, das zum Bestseller wurde. Die Geschichte wird nun sogar in Hollywood verfilmt. Rupert hatte nämlich aus den Erfahrungen mit seinem Sohn eine Methode entwickelt. Er ist überzeugt, mit seinen Pferden auch anderen autistischen Kindern helfen zu können. Wird Rupert auch Emil heilen können? "Mensch Leute" hat die beiden ein Jahr lang begleitet.

Artikel 3 des Grundgesetzes verkündet: "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden." Doch wird diese abstrakte Norm tagtäglich umgesetzt - und wenn ja, wie? Die Sendung "selbstbestimmt!" geht dieser Frage nach, sei es in Arbeit und Beruf, in der Schule, an der Universität, beim Wohnen, beim Sport oder in der Kultur und Kunst. Selbstbestimmtes Leben, Selbstbestimmung über eigene Angelegenheiten im privaten und im gesellschaftlichen Bereich ist die berechtigte Grundforderung von Menschen mit Behinderung.

Autor/Autorin: Thomas Radler
Redaktion: Gábor Toldy