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Mars Unser rot leuchtender Nachbarplanet

Mars leuchtet manchmal auffallend rot und hell an unserem Nachthimmel, dann ist er wieder lange verschwunden. Unser Nachbarplanet nimmt für uns eine Sonderstellung unter den Planeten ein, weil er so schnell unterwegs ist. Das könnt ihr leicht selbst beobachten.

Stand: 17.10.2022 | Archiv

Unser Nachbarplanet Mars, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble | Bild: NASA

Der Planet Mars ist unser äußerer Nachbar im Sonnensystem und mit einem Durchmesser von knapp 6.800 Kilometern etwa halb so groß wie Erde oder Venus. Bei seiner größten Annäherung an uns ist er etwa 60 Millionen Kilometer entfernt - um die Hälfte mehr als die Venus. Allerdings schwankt die kleinste Entfernung des Mars aufgrund seiner exzentrischen Bahn und kann bei mancher Begegnung auch 100 Millionen Kilometer betragen. Daher ändert sich die scheinbare Größe des Planeten am Firmament stark: Im günstigsten Fall erreicht er fast eine halbe Bogenminute (25'') - zwei- bis dreimal kleiner als die Venus in ihren besten Zeiten.

Innerer oder äußerer Planet?

Für seine Bewegung am Nachthimmel der Erde ist entscheidend, dass Mars außerhalb der Erdbahn die Sonne umkreist. Aus unserer Sicht ist er ein äußerer Planet. Oft werden die Planeten des Sonnensystems aber auch nach ihrer physischen Gestalt eingeteilt. Dann wird Mars als erdähnlicher Gesteinsplanet zu den inneren Planeten gezählt.

Helligkeit vom Marsstaub gebremst

Von rotem Staub bedeckt, hat der Mars eine geringe Rückstrahlkraft: Mit einer Albedo von nur 0,16 reflektiert der Planet nur 16 Prozent des einfallenden Lichts. Seine scheinbare Helligkeit schwankt sehr stark: Zur Opposition, wenn er ihn die Sonne voll anstrahlt, kann er -2,7 mag erreichen - etwa wie Jupiter.

Faszination in rot-weiß

Doch der Mars hat ein ganz besonderes Strahlen zu bieten: Er leuchtet rötlich, durch seine oxidierte Oberfläche. Allein deshalb werdet ihr keine Schwierigkeiten haben, ihn in den Monaten vor und nach seiner Opposition zu erkennen. Der Mars lohnt auch den Blick durch ein Teleskop. Bei einiger Vergrößerung können Oberflächendetails des zerklüfteten Planeten ausgemacht werden. Und unter optimalen Bedingungen könnt ihr seine weißen Polkappen aus Eis sehen.

Im Sauseschritt übers Firmament

Mars ist der schnellste der äußeren Planeten: In nur 1,88 Erdjahren umkreist er einmal die Sonne. Daher wandert er auch flott über den Himmel: Alle ein bis zwei Monate wechselt er ein Sternbild weiter entlang der Ekliptik, während Jupiter dafür ein Jahr benötigt. Das ist eine so schnelle Bewegung, dass ihr sie gut verfolgen könnt: Mars wandert Nacht für Nacht merklich weiter.

Wenn wir ein Jahr nach der letzten Begegnung mit ihm wieder an der gleichen Stelle unserer Umlaufbahn angelangt sind, ist der Mars gerade eine halbe Runde um die Sonne gewandert und ist in Konjunktion hinter der Sonne. In Opposition steht er erst wieder eine ganze Runde später - etwa zwei Jahre und einen Monat nach dem letzten Oppositionszeitpunkt.

Alle zwei Jahre ganz nah

Dadurch könnt ihr den roten Planeten nur alle zwei Jahre beobachten, während die anderen äußeren Planeten jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit sichtbar sind (die inneren sogar mehrmals im Jahr). Im Dezember 2022 war Mars zuletzt in Opposition und danach noch fast ein Jahr lang zu sehen. Im November 2023 stand er dann hinter der Sonne in Konjunktion. Erst ab dem Frühjahr 2024 wird Mars wieder gut zu sehen sein. Durch seine Nähe ist auch die Oppositionsschleife beim Mars besonders groß. Und er durchläuft sie besonders schnell: Während seine Nachbarn Jupiter und Saturn etwa vier Monate lang westwärts wandern, läuft Mars nur für zweieinhalb Monate "rückwärts" auf seiner Bahn.

Wichtigste Daten der Marsbahn
StillstandKonjunktionStillstandOpposition
12.01.202318.11.202307.12.202416.01.2025
24.02.202509.01.202610.01.202719.02.2027
01.04.202721.03.202814.02.202925.03.2029
07.05.202925.05.203028.03.203104.05.2031

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