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Mondfinsternis In den Schatten der Erde getaucht

Eine Mondfinsternis ist bei uns öfter zu sehen als eine Sonnenfinsternis. Doch Mondfinsternisse sind ganz unterschiedlich: Mal zieht nur ein Schleier über den Mond, mal glüht er rotleuchtend auf. Kommt ganz darauf an, wie tief er in den Erdschatten taucht.

Stand: 17.10.2022 | Archiv

So wie die jährlichen Sonnenfinsternisse ereignen sich auch etwa zweimal im Jahr Mondfinsternisse - mit etwa zwei Wochen Abstand zur Sonnenfinsternis. Denn eine Mondfinsternis entsteht durch eine ähnliche Konstellation von Sonne, Erde und Mond, nur das bei der Sonnenfinsternis der Schatten des Mondes auf die Erde fällt, bei der Mondfinsternis jedoch der Schatten der Erde auf den Mond, weil sie genau zwischen Mond und Sonne steht. In beiden Fällen steht der Mond in einem der Drachenpunkte, wo seine Bahn die Planetenebene (Ekliptik) schneidet.

Totale Mondfinsternis mit glutrotem Mond

Zeitlicher Ablauf

  • Eintritt in den Halbschatten
  • Eintritt in den Kernschatten
  • Beginn der totalen Verfinsterung
  • Ende der totalen Verfinsterung
  • Austritt aus dem Kernschatten
  • Austritt aus dem Halbschatten

Das mehrstündige Schauspiel einer totalen Mondfinsternis erreicht seinen Höhepunkt, wenn der Mond ganz in den Erdschatten eingetreten ist. Über eine Stunde lang ist unser sonst bleicher Trabant dann ganz gehörig errötet. Denn der Mond ist nicht völlig unsichtbar, wenn er durch den Schatten der Erde wandert. Zwar leuchtet er rund 10.000-mal schwächer als vorher, doch Streulicht aus der Erdatmosphäre taucht den Mond in einen blutroten Schimmer. Der langwellige rote Spektralbereich des Lichts wird genau in den Schattenkegel abgelenkt. Zugleich werden plötzlich die Sterne um den Mond sichtbar, die er vorher überstrahlte.

Seltenes Schauspiel am Nachthimmel

Totale Mondfinsternis

Nur wenn Sonne, Erde und Mond genau auf einer Achse liegen, ereignet sich eine Mondfinsternis. Meistens jedoch wandert der Mond auf seiner monatlichen Bahn um die Erde knapp ober- oder unterhalb am Erdschatten vorbei. Der Grund: Die Mondbahn ist leicht gegen die Erdbahnebene geneigt. Nur wenn der Vollmond genau am Schnittpunkt dieser beiden Ebenen steht, wird er vom Erdschatten getroffen.


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