Medienkompetenzprojekte - MünchenHören


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Großhadern: Grundschule am Canisiusplatz Warum Plastik im Meer so schlimm ist

Unsere Weltmeere sind voll mit Plastik. Und jeden Tag kommt mehr dazu. Das ist sehr schlecht für alle Lebewesen, die dort zu Hause sind. Die Klasse 3a der Grundschule am Canisiusplatz wollte mehr darüber erfahren. Deshalb war sie im Aquarium und hat sich die Meeresbewohner dort live angesehen. Die Schülerinnen und Schüler hatten auch Gelegenheit, einem Tierpfleger viele Fragen zum Thema Plastik im Meer zu stellen - und haben oft traurigen Antworten bekommen.

Von: Michaela Bold

Stand: 18.07.2023

MünchenHören 2023: Klasse 3a der Grundschule am Canisiusplatz. | Bild: BR | Michaela Bold

In unseren Weltmeeren schwimmen ungeheure Mengen Plastik: alte Flaschen, Tüten, Strohhalme und vom Jogurtbecher bis zur leeren Chipspackung jede erdenkliche Art von Verpackung. Dazu kommt ganz viel Plastik, das durch die Fischerei ins Meer gelangt ist: Reste von Netzen oder Bojen zum Beispiel.

Wie viel es wirklich ist, was da herumschwimmt, kann man nur schätzen. Aber man geht davon aus, dass jedes Jahr etwa 10 Millionen Tonnen Plastikmüll dazu kommen. Wenn man das in Kilo umrechnet, dann ist das eine Zehn mit neun Nullen. Der WWF, das ist eine große Naturschutzorganisation, sagt, das wäre so, als wenn jede Minute ein ganzer Laster voller Müll ins Meer gekippt wird.

Ausflug nach Hellabrunn

Die Klasse 3a hat schon viel davon gehört, dass Plastik im Meer ein Problem für die Tiere dort ist. Sie möchte mehr darüber erfahren. Also machen sich alle gemeinsam auf den Weg ins Aquarium im Tierpark Hellabrunn. Im Untergeschoss ist es dunkel, das Licht kommt nur aus den vielen großen Aquarien, die links und rechts und in der Mitte das langen Raums stehen.

Tausende Fische aus verschiedenen Teilen der Welt gibt es hier, zum Beispiel aus einem See in Afrika oder dem Fluss Amazonas in Südamerika. Es gibt auch ein großes Meerwasserbecken, in dem sogar ein Hai schwimmt. Alle drücken sich ans Glas und bestaunen, wie elegant sich die Haie bewegen, wie sich glänzende Moränen wie Schlangen durchs Wasser winden und wie die vielen kleineren Fische wie bunte Blitze zwischen den Korallen herumflitzen.

Aber: Die 3a ist nicht nur hier, um Fische zu bewundern. Sie ist hier auch mit jemandem verabredet: mit Tierpfleger Martin.

Er arbeitet im Aquarium und kümmert sich darum, dass es allen Tieren und Pflanzen dort gut geht. Aber Martin kennt sich nicht nur super mit Meeresbewohnern aus, sondern auch damit, was das Plastik im Wasser mit ihnen macht und warum es so gefährlich ist.

Im Reich von Tierpfleger Martin - hinter dem Aquarium

Zuerst sperrt Martin eine unauffällige Türe auf, geht ein paar Stufen hinauf und biegt um die Ecke. Die Klasse folgt ihm - und staunt: Sie ist jetzt hinter den Aquarien, wo Besucher eigentlich nicht hindürfen.

Das ist das Reich von Martin: Von hier aus kann er die Fische füttern oder sogar in die Aquarien hineingehen. Und hier beantwortet der die Fragen der Schülerinnen und Schüler, während sie nebenher sogar die Rochen füttern dürfen.

Mikroplastik als Gefahr für Meeresbewohner

Wieso fressen die Meerestiere Plastik überhaupt, will die 3a wissen? Das hat verschiedene Gründe, erklärt Martin. Manche verwechseln es mit Futter, weil das Plastik nach der langen Zeit im Meer genauso aussieht und riecht. Andere Tiere filtern große Menge Wasser, um daraus ihr Futter "herauszusieben". Wale zum Beispiel. Und die filtern mit dem Futter auch riesige Mengen Mikroplastik heraus, also winzige Plastikteile. Das Problem am Mikroplastik ist, dass daran viele Giftstoffe hängen, die schlecht für die Tiere sind.

Wie lange gibt es denn noch mehr Fische als Plastik im Meer, will ein Schüler wissen. Die traurige Antwort: Im Jahr 2050 kann es genau so viel Plastik wie Fische geben, sagt Martin. Und die 3a muss schlucken: Die sind sie noch nicht ein mal 40 Jahre alt! Auch deshalb ist die Mission der Schülerinnen und Schüler klar: Plastik vermeiden und die Weltmeere schützen!

MünchenHören-Team: Grundschule am Canisiusplatz Großhadern

  • Stadtteil: Großhadern
  • Projektschule: Grundschule am Canisiusplatz, Klasse 3a
  • Projektlehrkraft: Martina Irlesberger
  • BR-Mediencoach: Michaela Bold
  • Juniorcoach: Laurenz Gaigl

Und so hat die Klasse sich und ihr Thema am 3. März vorgestellt:


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