Sigrun Kaiser
Konsequentes Marketing
–
der Erfolgsgarant für Fanzine
Im Medienmarkt für Kinder und Jugendliche
sind Fanmagazine, so genannte Fanzine, offensichtlich kommerziell
interessante Produkte.
"GZSZ" – das Fanzine
mit Kultcharakter
Die Erfolgsformel
"Marktanalyse plus konsequente Umsetzung der Bedürfnisse der Zielgruppe"
machte das Flaggschiff der Dino entertainment AG groß, das Monatsmagazin
"Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Dino entwickelte "GZSZ" zum größten
TV-begleitenden Magazin Europas und "GZSZ" verhalf Dino zur Marktführerschaft
der TV-begleitenden Verlage in Europa. 1995 erkannte Dino als erstes Unternehmen,
welche bedeutenden Synergiefelder zwischen TV- und Lesekonsum entstehen.
Dino erwarb Lizenzrechte zu der populären TV-Serie und bedient seither
die junge Zielgruppe über den Zeitschriftenhandel und den Abovertrieb
mit ihrem TV-begleitenden Magazin. Die schnellen Verwicklungen und Entwicklungen
im Drehbuch der Serie beeinflussen den Erfolg der serienbegleitenden Magazine
positiv, da sie die Neugier der Fans wecken – und für Dino stets
Ansätze für Neuprodukt-Generierungen bieten. Der USP (Unique
Selling Proposition), das einzigartige Kaufargument des Magazins wie auch
der kompletten Produktfamilie, liegt darin, dass ausschließlich
und exklusiv über die Serie "GZSZ" und deren Stars berichtet wird
– mit einzigartigen Fotos und Stories, die nur durch den engen Kontakt
zwischen Redaktion und Stars zustande kommen. Nichts honorieren Fans mehr
als Authentizität und Nähe zum Star.
In intensiven Studien erkannten die Marketingmanager bei Dino die Struktur
ihrer Zielgruppe: Soaps haben sehr treue Fangemeinden, und vor allem die
jugendlichen weiblichen Zuschauer wollen unbedingt einen Blick hinter
die Kulissen werfen und alles aus dem Privatleben ihrer Stars erfahren.
Die größtenteils weibliche Leserschaft der Fanmagazine zeigt,
dass sich Mädchen stärker als Jungen an Medienfiguren aus Soaps
orientieren. Die Kernzielgruppe des Magazins sind Mädchen zwischen
11 und 17 Jahren – und die kauften ihr "GZSZ"-Fanzine monatlich im ersten
Halbjahr 2000 bis zu 525.000 mal (IVW*-geprüft). Doch
damit nicht genug: Dino kreierte eine komplette Printproduktpalette um
das "GZSZ"-Logo und seine Serienstars: "GZSZ-RätselSpass", -Starband,
-Chronik, -Schülerkalender, -Stickeralbum,
-Stars&Sterne, -Spezial-Reihe. Und diese Palette generierte wiederum
hohe Verkaufszahlen: im dritten Quartal 2000 verkaufte "GZSZ-RätselSpass"
202.590 Exemplare (IVW).
Marktforschung
– Geheimnis des Erfolges
Das Produkt ist der Star – das ist die Erfolgsformel,
die nicht nur "GZSZ" zum "Tabellenführer" der TV-begleitenden Magazine
machte, sondern auch die anderen Objekte des Unternehmens. Die Marktforschung
hegt und pflegt "ihren Star" und ist einer der wichtigsten Erfolgsgaranten
für "GZSZ" und die Dino entertainment AG.
Zur Zielgruppenbeobachtung werden jeder Ausgabe von "GZSZ" so genannte
Ratingkarten beigelegt, um die Bedürfnisse der Zielgruppe zu erforschen.
Die Karten fragen Heftinhalte, Mediennutzung, Konsumverhalten sowie Wunschthemen
und Lieblingsschauspieler ab. Sie dienen nach der Auswertung als wichtige
Grundlage für die Heft-Konzepte. Zusätzlich finden regelmäßig
Gruppendiskussionen mit der Zielgruppe statt, in denen qualitative Marktforschungsaspekte
im Vordergrund stehen. So kann das Magazin intensiv auf die Meinung und
die Wünsche der Leserinnen eingehen. Die Heftinhalte werden auf dieser
Grundlage ständig optimiert und der Erfolg am Markt gesichert.
Ein weiterer wichtiger Punkt für den Erfolg der Magazine ist die
richtige Auswahl der Extras, die für die Zielgruppe von großer
Bedeutung sind. So gelingt es, attraktiven Zusatznutzen für die Hefte
zu schaffen. Bei den Extras stehen die Themen "Beauty" und "Star" klar
im Vordergrund. Durch die in der Marktforschung gewonnenen Erkenntnisse
steht ein ständig wachsendes Know-how über die Zielgruppe "Jugend"
zur Verfügung. Dieses Wissen hilft Dino, zu expandieren und die Produktgruppe
"Gute Zeiten, schlechte Zeiten" zu vergrößern. Mittlerweile
verkauft Dino sogar "GZSZ"-Briefpapier.
"Pumuckl" – der Spaßmacher
für Kids
Dinos Erfolgsformel funktioniert auch im jüngeren
Segment des TV-begleitenden Journalismus. Bei Kindern zwischen 6 und 9
Jahren ist "Pumuckl" im Fernsehen wie am Kiosk der große Renner.
Das Magazin bietet eine Mixtur aus Spaß, Unterhaltung und Lernseiten.
Die Kinder üben auf spielerische Art Rechnen, Schreiben und Lesen.
"Pumuckl" dient als Leitfigur, die die Kids durch das Magazin führt.
Mit seinen lustigen und witzigen Sprüchen unterstreicht "Pumuckl"
den Spaßcharakter. Die Marktforschungsergebnisse beweisen: Die 6-
bis 9-Jährigen haben Freude bei der Lektüre und die Eltern schätzen
das Magazin, weil ihre Kinder spielerisch ihr Wissen vergrößern.
Der Vorteil gegenüber Wettbewerbern wie "Benjamin Blümchen"
oder "Tabaluga": "Pumuckl" erhebt nie den "drohenden", belehrenden Zeigefinger,
sondern verhält sich in der ihm eigentümlichen Art – eben ganz
einfach anders als die "normalen" Menschen und Lehrer: "Pumuckl" kann
sich unsichtbar machen, spricht in Reimen und tut am liebsten Dinge, die
er garantiert nicht tun soll. Genau das ist es, was Kinder so an ihm lieben,
weil sie selbst gerne so wären wie er. Das ist es auch, was schon
ihre Eltern an diesem kleinen Kobold schätzten.
Jeder "Pumuckl"-Ausgabe liegt ein Extra bei, mit dem die Kinder vor allem
Spaß haben sollen. Zusätzlich gehören zur Grundausstattung
eines jeden Heftes ein Bastelbogen und ein Poster oder ein Spiel. Kein
anderes Magazin auf dem deutschen Markt bietet dieser Zielgruppe so viel
Zusatznutzen. Das belohnen die Kinder und deren Eltern mit einer hohen
Bindung an das Produkt: Die Hälfte der Käufer sind Stammleser.
Im Vergleich zu Konkurrenten hebt sich "Pumuckl" vor allem durch seinen
hohen Qualitätsstandard ab. Die Beiträge werden sorgfältig
ausgewählt und eigene Fotostrecken produziert. Redaktion und Marketing
stimmen die Titelillustration mit dem Extra ab und stellen das "Special
Gift" auf einer eigenen Seite vor. Auch bei "Pumuckl" greift das Marketing-Know-how
der Dino entertainment AG. Regelmäßig laden Marketing und Redaktion
Kids ins Unternehmen nach Stuttgart ein und überprüfen, wie
Inhalte bei den Kindern ankommen. Qualitative Marktforschung und Ratingkarten
als Regelinstrument erlauben Dino, das Produkt Monat für Monat zu
verbessern.
So entsteht eine Work-In-Progress-Optimierung, die das "Pumuckl"-Magazin
ständig überprüft und überarbeitet. Während Konkurrenzmagazine
sehr häufig mit einem Paukenschlag ihr gesamtes Heftkonzept überarbeiten,
gelingt Dino durch diese Vorgehensweise eine sanfte Optimierung, die zwar
ihre Wirkung hinterlässt, aber die Zielgruppe nicht vor den Kopf
stößt.
Standards wie Rätsel, Comic oder die Seiten zum Ausmalen gehören
zu den Teilen des Magazins, die bei der Zielgruppe besonders gut ankommen.
Die beliebteste Rubrik ist nach wie vor die "Gute-Nacht-Geschichte", die
Eltern ihren Kindern vorlesen. Durch die Ergebnisse der Marktforschung
kommen immer wieder neue Rubriken dazu, wie zum Beispiel die "Trickkiste",
die den Kindern Anleitungen zu Zaubertricks und Experimenten bietet. Die
Entwicklung solcher Neuerungen streicht den Charakter von "Pumuckl" noch
mehr heraus und bietet den Kindern immer neue Anreize zum Kauf des Heftes.
Im dritten Quartal 2000 verkaufte "Pumuckl" monatlich IVW-geprüft
über 80.000 Exemplare.
Als verkaufsfördernde Maßnahme stattet Dino das "Pumuckl"-Magazin
in der Regel mit Sonderfarbe aus, um in den vollgestellten Regalen der
Supermärkte besonders aufzufallen. Im Vergleich zur Konkurrenz wählt
das Unternehmen das etwas größere Format von 215 mal 300 Millimetern.
Haupt-Kaufanreiz bleibt jedoch das Extra. Durch Befragungen der Zielgruppe
kristallisierte sich eine Art des Extras heraus, die bei den Kindern besonders
gut ankommt: das "Glibber-Extra" – eine gallertartige Masse, die kurzzeitig
an Glas haften bleibt und in jeder möglichen Form produziert werden
kann: um Freunde oder Eltern zu erschrecken – eben typisch "Pumuckl".
"Serien&Stars"
– Lust und Leidenschaft
"Serien&Stars" ist eine Eigenentwicklung
der Dino-Marktforschung, die zwei zielgruppenrelevante Bedürfnisse
der Mädchen zwischen 13 und 19 Jahren erfüllt: die Leidenschaft
für TV-Soaps und die Lust am Raten und Spielen. So platzierte Dino
"Serien&Stars" als einziges Rätselmagazin im Jugendmarkt, das
serienübergreifend funktioniert und zugleich als Schmankerl und Zusatznutzen
eine vierwöchige Vorschau für die wichtigsten Entwicklungen
in den Soaps als Umhefter liefert. Das ist ein Beispiel dafür, wie
Dino Marktlücken mit neuen Magazinkonzepten besetzt.
Als Marketingunterstützung genießt das Magazin starke TV-Unterstützung
in den Werbeblöcken der relevanten Serien auf RTL. Alle Fans, die
"Gute Zeiten, schlechte Zeiten", "Unter Uns", "Top Of The Pops" oder "Beverly
Hills 90210" kennen, kennen auch "Serien&Stars". Hinzu kommt Printwerbung
in allen Titeln von Dino, die dieselbe Zielgruppe haben und so in der
Ansprache kaum Streuverluste nach sich ziehen.
Das Geheimnis des Erfolges dieses Rätselmagazins liegt in dem hohen
Nutzwert für die Leserinnen und der starken Leserbindung: Dank der
Rätsel verweilen die Leserinnen in kaum einem anderen Magazin von
Dino so lange und intensiv wie in "Serien&Stars". Sie sind aktiv und
beschäftigen sich ausführlich mit dem Produkt, zumal die TV-Vorschau
und eine Reihe exklusiver Interviews mit Stars aus Soaps und der Musikszene
die Zielgruppe auch redaktionell binden.
"Serien&Stars" ist durch seine thematische Vielseitigkeit auch bei
Kooperationspartnern gern gesehen. So gelingt in Zusammenarbeit mit der
Industrie immer wieder die Verlosung von Gewinnen, die von Stars handsigniert
werden – ein unschätzbares Juwel für echte Fans. Besonders attraktiv
sind aber auch Einladungen an die Produktionsstätten der TV-Soaps.
Hier können die Gewinner dieser Aktionen hinter die Kulissen ihrer
Lieblingsserie blicken und hautnah an ihren Stars dran sein.
"Tiere – Freunde fürs
Leben"
Als Vorreiter der lizenzfreien Dino-Produkte gilt
das Magazin "Tiere – Freunde fürs Leben". Die Idee entstand 1998.
Die Verantwortlichen des Geschäftsbereichs Magazin von Dino setzten
sich daran, eigene, lizenzfreie Produkte für die wohlbekannte junge
Zielgruppe zu entwickeln. Ein Blick in die aktuellen Marktforschungsberichte
genügte: Mädchen lieben Tiere, Mädchen haben Tiere, Mädchen
pflegen Tiere, Mädchen engagieren sich im Tierschutz. Mädchen
haben einfach ein Herz für Tiere! Nach genauer Analyse haben die
Marketing-Strategen eine Marktlücke im Bereich "allgemeines Tiermagazin
für eine junge Mädchen-Zielgruppe" ausgemacht und im Oktober
1998 mit "Tiere –Freunde fürs Leben" besetzt. "Tiere –Freunde fürs
Leben" berichtet – anders als die monothematischen Pferdemagazine – über
die besten Freunde des Menschen, die Haustiere. Die Anmutung des Tiermagazins
aus dem Dino-Stall besticht durch seine Emotionalität. Diese Gefühlsnähe
erreicht die Redaktion durch "zuckersüße", kuschelige Bildmotive,
ans Herz gehende Texte und einen eigens produzierten, spannenden Tierfotoroman.
Im Unterschied zu den Mitkonkurrenten am Markt finden die Leserinnen aber
auch gut recherchierte Reportagen und informative Artikel vor. Selbstverständlich
darf ein trendiges, zielgruppengerechtes und tieraffines Extra nicht fehlen.
Das inhaltliche Konzept des Tier-Magazins war kein Zufall, sondern – der
geneigte Leser wird es ahnen – wieder einmal das Ergebnis zahlreicher
Marktforschungsstudien. Gruppendiskussionen, Ratingkarten, Einzelinterviews
sowie die Produktion und das Abfragen von Testseiten zählten in der
Konzeptionsphase zum Verlagsalltag. Jetzt – nach dem Launch – ist regelmäßiges
Zielgruppenfeedback die Basis für das stetige Feintuning am Konzept
von "Tiere – Freunde fürs Leben". Im dritten Quartal 2000 verkaufte
"Tiere" 92.164 Exemplare (IVW-geprüft).
>Die letzte größere Produktinnovation wurde die Einführung
eines Characters. Sparky, der Redaktionshund, ist die neue Identifikationsfigur
und führt mit flotten Sprüchen durch das tierische Magazin.
Doch ist er natürlich viel mehr als ein Redaktionshund. Die Einführung
von Sparky ist die Grundlage für ganz viele Ideen in Richtung Plüsch,
Caps und Shirts ... ab 2001 im Markt.
DIE AUTORIN
Sigrun Kaiser, ist Executive Director Publishing
and Merchandising bei Dino entertainment AG in Stuttgart.
INFORMATIONEN
Internationales
Zentralinstitut
für das Jugend-
und Bildungsfernsehen
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