IZI-Forschung
 
Forschungsschwerpunkt Migration / Diversity
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Wie nehmen Personen aus unterschiedlichen Kulturen denselben Film wahr? Lesarten des Films Wild East (2005)

In dieser qualitativen Studie wurde ausgehend von Stuart Halls „Encoding-Decoding“-Modell untersucht, ob die kulturelle Herkunft eines Menschen Einfluss auf die individuelle Lesart eines medialen Textes hat.

Der Film Wild East entstand im Jahr 2003 im Rahmen eines internationalen Projekts (UNESCO/CILECT), in dem mit fiktionalen und dialogfreien Filmen das Verständnis zwischen Kulturen gefördert werden sollte. In Zeit- und Ortsprüngen wird gezeigt, wie ein junger Mann versucht, nachts über eine Grenze zu gelangen. Erst im Abspann erklärt eine Texttafel, dass dieser Film auf das Schicksal von illegalen Flüchtlingen weltweit und speziell in Rumänien aufmerksam machen möchte.

Zu Wild East wurden fünf Personen aus unterschiedlichen Kulturen in leitfadengestützten Einzelinterviews befragt, drei Frauen und zwei Männer im Alter von 28 bis 32 Jahren mit einem vergleichbar hohem Bildungsniveau. Die Frauen stammen aus Deutschland, Serbien und Rumänien, die Männer aus der Türkei und aus Frankreich. Insgesamt konnte bei den Befragten kein besonders starker Einfluss des kulturellen Hintergrundes auf ihre jeweilige Lesart festgestellt werden. Die individuelle Lesart der Personen muss vielmehr als das Zusammenspiel aus kulturellen Aspekten, soziokulturellen Bedingungen und individuellen Lebenserfahrungen verstanden werden

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