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Kinder diskutieren Sendungen

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Fette Falle
Episode: Der letzte Piep
Deutschland 2004. Länge: 3 Minuten
Regie: Petra Loog, Ralf Schmitz
Darsteller: Manfred Erwe, Milica Pljevacic

Mit der versteckten Kamera bittet ein Mädchen Passanten, kurz auf ihren kranken Vogel, der in einer kleinen Pappschachtel ist, aufzupassen. Das Mädchen stellt die Schachtel auf eine Parkbank und entfernt sich. Ein Komplize tritt ins Geschehen und setzt sich auf die Schachtel …

Diese Episode von „Fette Falle“ erhielt beim Kinderfilm- und Fernsehfestival „GOLDENER SPATZ“ 2005 von der Kinderjury den Preis in der Kategorie „Minis“:

Begründung der Kinderjury GOLDENER SPATZ 2005
Der Beitrag „Fette Falle“ hat uns überzeugt, weil er sehr lustig war. Die Idee war sehr einfallsreich. Obwohl es eine witzige Situation war, schafften es die Schauspieler, überzeugend zu spielen und dabei nicht zu lachen. Die Situation wirkte so echt, dass fast alle Leute, die angesprochen wurden, darauf hereinfielen. Der Sketch hielt sich kurz, sodass man nicht anfing, sich zu langweilen. Trotz versteckter Kamera konnte man alles gut mitverfolgen und verstehen. Dass alle Leute später aufgeklärt wurden, fanden wir mehr als gerecht.

Die Idee spricht viele Kinder an, weil man die Reaktionen anderer Leute beobachten und darüber lachen kann.

„Es war sehr lustig!“ (Mädchen)

„Die Idee war super.“ (Mädchen)

„Ich fand es gut, zu sehen, wie die Menschen reagieren.“ (Mädchen)

Der Aufbau der Sendung gefällt den Kindern und trägt dazu bei, dass das Zuschauen Spaß macht.

„Ich fand es gut, dass am Anfang alles erklärt wurde, sodass der Zuschauer das dann wusste, nicht dass er dann gedacht hätte, er setzt sich dann auf den Vogel drauf.“ (Mädchen)

„Ich fand es gut, dass sie es am Anfang gezeigt haben, dann wie sich immer einer draufsetzt und dann ganz zum Schluss gezeigt haben, wie die aufgeklärt wurden.“ (Mädchen)

„Ich fand es gut, dass es nicht nur Familien mit Kindern waren, sondern auch richtig coole Typen waren, die da rumspaziert sind, also dass die auch mal leiden mussten.“ (Mädchen)

Kritisch stehen aber auch einige Kinder der Sendungsidee gegenüber. Die Meinungen reichen von nicht neu über sinnlos bis hin zu geschmacklos.

„Ich fand die Idee eigentlich ziemlich sinnlos!“ (Mädchen)

„Ich fand, es war keine wirklich neue Idee, weil es nämlich ganz viele Sendungen mit versteckter Kamera gibt. Man hat auch die Reaktionen nicht ganz erkennen können.“ (Mädchen)

„Ich finde den Film eigentlich ziemlich geschmacklos. Einfach zu sagen da ist ein Vogel drin und dann so, das fand ich schon ein bisschen unappetitlich!“ (Mädchen)

„Ich fand es geschmacklos. Es gibt viel bessere Gags mit versteckter Kamera.“ (Mädchen)

„Ich finde es blöd, dass die nichts anderes zu tun haben, der Junge und das Mädchen, als Leute reinzulegen, die sich vielleicht ganz doll Sorgen machen.“ (Mädchen)

 

Zusammenfassend

Sich auf Kosten anderer zu amüsieren, wem gefällt das nicht? Dieses einfache Konzept funktioniert auch hier. Die Lockvögel für die versteckte Kamera sind dieses Mal Kinder – und gerade das gefällt den Mädchen und Jungen. Die Sendung ist klar aufgebaut, sodass sich die Rezipienten gut orientieren können. Außerdem wird ihnen gezeigt, dass alles mit rechten Dingen zugeht – keiner zu Schaden kommt und alles am Ende aufgeklärt ist. Andere Kinder stehen der Sendung eher kritisch gegenüber. Bis zu welchem Punkt und mit welchen Gags ist es lustig, andere an der Nase herumzuführen? Diese Frage beschäftigt die kritischen Zuschauer/innen. In diesem Zusammenhang kommt die Frage auf, inwieweit jedes Erwachsenenformat auch einen „Ableger“ als Kinderformat braucht.