IZI-Forschung
 
Forschungsschwerpunkt Gender

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Mit wem identifzierst du dich? Wie Kinder „Der kleine Prinz“, „Mia and me“ oder „Robin Hood“ nutzen

In einer Rezeptionsstudie ging das IZI der Frage nach, wie Mädchen mit Sendungen umgehen, in denen vor allem Jungenfiguren die Hauptrolle spielen. Und andersherum: Wie gehen Jungen damit um, wenn in einer Sendung hauptsächlich Mädchen- oder Frauenfiguren eine zentrale Rolle spielen? Jeweils knapp über 100 GrundschülerInnen sahen im Klassenverband eine Episode der auf KiKA erfolgreich ausgestrahlten Animationssendungen Robin Hood ‒ Schlitzohr von Sherwood (n=101), Mia and me (n=103) und Der kleine Prinz (n=102). Sie wurden bei der Rezeption gefilmt und füllten im Anschluss einen Fragebogen aus.

Ergebnisse

Als überraschendes Ergebnis zeigt sich in den Antworten der Kinder, dass nicht die Hauptfigur einer Sendung die zentrale Identifikationsfigur für Kinder sein muss. So sind nicht die namensgebenden Figuren wie der kleine Prinz oder die Elfe Mia die Figuren, die Kinder gerne sein möchten. Tierfiguren wie der Fuchs (aus Der kleine Prinz) oder das Einhorn (aus Mia and me) bergen hohes Potenzial, für beide Geschlechter attraktiv zu sein. Sie überzeugen mit Humor oder bestimmten Kompetenzen. Mädchen suchen vor allem nach weiblichen Identifikationsfiguren, die Handlungsmacht haben und nicht nur Prinzessinnen sind. Sie sollen eigenständig handeln, selbstständig, aktiv und stark sein und Spaß daran haben, Abenteuer zu erleben. Sie wollen keine Figuren, die nur schön sind, und lehnen ab einem gewissen Alter die zu starke Zuschreibung von typischen Genderstereotypen ab. Zu viel Pink, wie beispielsweise bei Mia and me, stößt bei den Mädchen in der dritten und vierten Klasse auf Ablehnung.