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Forschungsschwerpunkt Bildungsfernsehen

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Mythbusters, Galileo, Quarks und Co. - Rezeptionsstudie mit Jugendlichen zu Wissenschafts-Sendungen

Wissenssendungen im Fernsehen sollen in unterhaltsamer und spannender Weise Wissen vermitteln. In den bestehenden Formaten gibt es hier unterschiedliche Ansätze der Vermittlung: Im aktuellen Fernsehprogramm finden sich oft moderierte Magazinsendungen, wie z.B. Galileo auf Pro7 und das im WDR ausgestrahlte Quarks und Co., die aktuelle Ergebnisse aus den Naturwissenschaften aufbereiten und WissenschaftlerInnen als Experten auftreten lassen. Davon unterscheiden sich Sendungen, die ForscherInnen auf ihrer Suche nach konkreten Antworten begleiten. Mythbusters, auf RTL2 ausgestrahlt, wäre ein Beispiel hierfür. Hier weist eine Gruppe von Praktikern mit wissenschaftlichen Methoden nach, ob populäre Mythen wahr oder falsch sind, d.h. „sprengt“ (engl. to bust) sie.

Ziel

In dieser Studie soll untersucht werden, wie gut diese unterschiedlichen Sendungsformate bildungsnahen und bildungsfernen Jugendlichen gefallen, und was sie konkret aus diesen Sendungen lernen, gerade auch über die Naturwissenschaften.

Datenerhebung

Über eine Medienanalyse sollen die Besonderheiten der Ansprache, die Bildungsinhalte und deren Präsentation in den zwei Programmen Mythbusters und Quarks und Co. herausgearbeitet werden. Gerade Mythbusters hat einen ganz eigenen „Look“, der – so eine These – gerade auch bildungsferne Zielgruppen ansprechen und für Naturwissenschaft interessieren soll. Die Beliebtheit der Sendungen wird zum einen über die Einschaltquoten erhoben, zum anderen über Screenings mit 80 Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Unmittelbar nach der Rezeption sollen eine Fragebogenerhebung und Diskussionen Aufschluss darüber geben, was und wie aus diesen Sendungen gelernt werden kann. Die Ergebnisse werden nach Sendung (Mythbusters, Quarks und Co.), Geschlecht und Bildungshintergrund (bildungsnah, bildungsfern) differenziert.


Ergebnisse


Die Ergebnisse der Studie wurden in der TelevIZIon 21/2008/2 zu Bildungsfernsehen veröffentlicht. Claudia Maier schreibt über diese Studie ihre Bachelorarbeit an der Universität Passau.

Literatur:
Bullion, Michaela von: Galileo, Quarks & Co: Wissenschaft im Fernsehen. In: Conein, Stephanie u. a. (Hrsg.): Erwachsenenbildung und die Popularisierung von Wissenschaft. Bielefeld: Bertelsmann 2004, S. 90-114.

Freund, Bärbel; Köck, Wolfram K.: Wissenschaftsvermittlung durch Fernsehen zwischen Information und Unterhaltung. In: Ludes, Peter u. a. (Hrsg.): Informations- und Dokumentarsendungen. München: Fink 1994, S. 175-201.

Hömberg, Walter; Yankers, Melanie: Wissenschaftsmagazine im Fernsehen. In: Media Perspektiven, -/2000/12, S. 574-580.

Tully, Claus J.; Wahler, Peter: Neue Lernwelten Jugendlicher: Ergebnislinien einer empirischen Untersuchung. In: Tully, Claus J. (Hrsg.): Lernen in flexibilisierten Welten. Weinheim, München: Juventa 2006, S. 59-75.

Wenk, Holger: Kein Aschenputtel mehr: Wissen ist sexy. In: tv diskurs, 10/2006/4, S. 76-79.