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Ehrenamt Löschen und Retten auf dem Campus

Johannes Hutter und Matthias Weig sind nicht nur Studenten auf dem Campus Weihenstephan, sondern auch Feuerwehrleute. Ehrenamtlich engagieren sie sich in der Werkfeuerwehr der TU München. Wir haben die beiden besucht.

Von: Tobias Bönte

Stand: 09.08.2018

Ehrenamt: Löschen und Retten auf dem Campus

Bei einem Einsatz heißt es schnell in die Feuerwehrkleidung schlüpfen und ausrücken.

Wenn der Piepser am Gürtel los geht, muss es schnell gehen. Dann eilen Johannes und Matthias zum Feuerwehrhaus, dort heißt es dann: schnell umziehen und in die Feuerwehrautos. Fünf Minuten nach dem Alarm sind die Feuerwehrmänner und -frauen oft schon an der Einsatzstelle.

Die knapp 50 Mitglieder der Werkfeuerwehr der TU München in Weihenstephan sind fast alle ehrenamtlich tätig. Nur die beiden Leiter der Feuerwehr sind fest angestellt. Alle anderen leisten ihren Dienst rein freiwillig und sind 24 Stunden am Tag auf Bereitschaft. Wenn der Piepser klingelt, müssen sie los.

"Man denkt schon immer dran: Wenn jetzt der Piepser geht, wo ist mein Rad, wie komme ich am schnellsten zum Feuerwehrhaus."

(Johannes Hutter)

Johannes und Matthias mit Atemschutz-Ausrüstung.

Natürlich wurden Matthias und Johannes auch schon in Vorlesungen und Seminaren „rausgeklingelt“. „Mittlerweile wissen die Kommilitonen schon Bescheid und machen Platz“, lacht Matthias. Und auch die Dozenten haben volles Verständnis, wenn die Beiden auf einmal hektisch den Hörsaal verlassen.

Zu circa 100 Einsätzen rückt die Werkfeuerwehr jedes Jahr aus. Doch nicht immer brennt es. Auch Dinge wie Ölspuren, Fehlalarme durch Rauchmelder und vor allem Erste Hilfe gehören dazu.

"Wir übernehmen hier auf dem Campus die Erstversorgung von Verletzten. Sprich wir überbrücken die Zeit bis der reguläre Rettungswagen vor Ort ist. Da kann uns von einem Treppensturz bis zu einem Herzinfarkt alles unterkommen."

(Heiko Schumacher, stellv. Leiter der Werkfeuerwehr)

Auch Johannes und Matthias sind in Erster Hilfe ausgebildet und können so im Einsatzfall schnell und qualifiziert helfen. Und das kommt relativ oft vor, denn auf dem Campus Weihenstephan, der neben der TU München auch noch zahlreiche andere Einrichtungen beherbergt, arbeiten und studieren mehr als 15.000 Menschen.

Matthias und Johannes sind nicht nur gute Freunde und Feuerwehrkameraden, sie wohnen auch zusammen in einer WG.

Johannes und Matthias studieren nicht nur beide Forstwissenschaft in Weihenstephan, sie wohnen auch zusammen - und das nur wenige hundert Meter vom Campus entfernt. So sind sie auch in der Nacht verfügbar, wo viele andere Mitglieder der Werkfeuerwehr nicht greifbar sind, weil sie außerhalb Freisings wohnen. Für die Beiden ist es eine Selbstverständlichkeit, auch nachts auszurücken.

"Ich hab einen recht tiefen Schlaf. Meistens kommt der Johannes dann schon rüber, klopft an meine Tür und schreit: ‚Steh auf! Einsatz!‘"

(Matthias Weig)

Die Werkfeuerwehr lebt von solchen Idealisten und sucht auch immer Nachwuchs. Johannes und Matthias waren beide vor ihrem Studium auch schon in der Freiwilligen Feuerwehr in ihrem Heimatort. Eine gute, aber keine zwingende Voraussetzung für einen Dienst in der Werkfeuerwehr.

"Wir sind immer froh über Interessenten. Das können Studenten sein, aber auch Angestellte auf dem Campus. Wer sich engagieren möchte, der ist bei uns jederzeit herzlich willkommen."

(Heiko Schumacher, stellv. Leiter der Werkfeuerwehr)

Matthias und Johannes bereuen es nicht, sich bei der Werkfeuerwehr zu engagieren. Denn neben dem Spaß, anderen zu helfen, darf man auch die soziale Komponente nicht vergessen. „Die Feuerwehr hilft extrem, neue Leute kennenzulernen, wenn man neu auf dem Campus ist“, so Johannes. „Wir haben sogar unsere Wohnung durch einen Feuerwehrkameraden vermittelt bekommen“, ergänzt Matthias und lacht.


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