Bundespolizei legt einem Mann Handschellen an
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Nach seiner Festnahme durch die Bundespolizei Waldmünchen hat ein Mann im Amtsgericht Regensburg versucht, zu fliehen.

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Über Treppengeländer geklettert: Fluchtversuch im Amtsgericht

Ein am Grenzübergang Waldmünchen festgenommener Mann hat im Amtsgericht Regensburg versucht, zu entkommen. Er riss sich los und hangelte sich am Treppengeländer entlang nach unten. Der Mann wurde wegen Diebstahls und Computerbetrugs gesucht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Nach seiner Anhörung im Regensburger Amtsgericht wollte ein 32-jähriger Mann fliehen. Er riss sich von einer Bundespolizistin los, die ihn am Arm führte und kletterte im dritten Stock über das Treppengeländer. Der Mann wollte bei der Aktion am Freitag laut Polizei nach unten klettern, wie am Dienstag (14.05.) bekannt wurde. Die Bundespolizistin und ein Kollege versuchten vergeblich, den Mann noch festzuhalten. Sie bekamen ihn zwar noch zu fassen, die Beamtin bekam aber einen Schlag ins Gesicht, ihr Kollege konnte den 32-Jährigen nicht mehr halten.

Mann lässt sich von Stockwerk zu Stockwerk fallen

Der Flüchtende ließ sich im so genannten Treppenauge von Stockwerk zu Stockwerk fallen und griff jedes Mal nach dem Geländer, um den Sturz kurz abzufedern. Schließlich landete er im Kellergeschoss auf dem Rücken. Die Bundespolizisten konnten allerdings keine Erste Hilfe leisten, da sich der Mann laut Mitteilung wehrte. Schließlich mussten sie ihn fesseln.

Die Bundespolizistin konnte zumindest verhindern, dass sich der Mann selbst verletzte. Er wollte mit seinem Hinterkopf auf dem Boden aufschlagen, die Beamtin bekam aber ihre Hand dazwischen. Auch als Sanitäter kamen, verhielt sich der Mann aggressiv und spuckte nach ihnen und den Polizisten. Die Beamtin hielt ihm den Mund zu, Kollegen setzten ihm schließlich eine Spuckhaube auf. Die Sanitäter gaben ihm eine Spitze mit Medikamenten.

Einweisung ins Bezirksklinikum

Der 32-Jährige wurde letztlich leicht verletzt in das Bezirksklinikum Regensburg eingewiesen. Die Beamtin brach ihren Dienst ab und ging zur Behandlung ihrer Verletzungen ins Krankenhaus. Sie ist aktuell nicht dienstfähig. Der Bundespolizist blieb unverletzt. Die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen ermittelt wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Angriffs auf die Beamtin.

Haftbefehl wegen Diebstahls und Computerbetrugs

Gegen den 32-Jährigen bestand bereits ein Haftbefehl. Das Amtsgericht Mannheim hatte gegen den Rumänen wegen des dringenden Tatverdachts des Diebstahls in zwei Fällen in Tatmehrheit mit Computerbetrug in zwei Fällen die Untersuchungshaft angeordnet. Darum fiel er auf, als die Bundespolizei am Grenzübergang Waldmünchen/Höll bei der Einreise am Donnerstag seine Personalien kontrollierten und im Fahndungssystem abglichen. Der Mann saß mit neun weiteren Personen in einem Kleinbus mit bulgarischer Zulassung.

Behandlung im Krankenhaus Cham

Bereits auf der Inspektion der Bundespolizei hatte der Mann den Einsatzkräften Mühe gemacht. Er klagte dort plötzlich über psychische Probleme und fiel zu Boden. Eigenen Angaben zufolge leidet er an mehreren Erkrankungen. Ein Rettungswagen brachte den 32-Jährigen ins Krankenhaus Cham. Hier blieb er über Nacht zur Behandlung. Am Freitagmorgen bestätigte der diensthabende Arzt, dass der Mann am Amtsgericht Regensburg vorgeführt werden kann.

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